Zuerst konnte sich Gauland an seine Diffamierung nicht erinnern, jetzt sorgt er erneut für Kopfschütteln.
Die angebliche Beleidigung des deutschen Fußball-Nationalspielers Jerome Boateng durch den stellvertretenden AfD-Vorsitzenden Alexander Gauland hat in Deutschland für Empörung gesorgt. Laut einem Bericht der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" sagte der Politiker, "die Leute finden ihn als Fußballspieler gut. Aber sie wollen einen Boateng nicht als Nachbarn haben".
DFB-Präsident Reinhard Grindel hatte daraufhin erklärt, es sei "einfach geschmacklos", die Popularität Boatengs und der Nationalmannschaft "für politische Parolen zu missbrauchen". Politiker von SPD und CDU kritisierten die Aussage scharf.
"Ich wusste auch gar nicht, dass er farbig ist"
Gauland selbst erklärte im Vorfeld, er habe Boateng nicht beleidigt. "Ich kenne ihn nicht und käme daher auch nicht auf die Idee, ihn als Persönlichkeit abzuwerten." Jetzt tritt der AfD-Vize erneut ins Fettnäpfchen. Im Gespräch mit Anne Will verstrickt sich der studierte Jurist in weitere Widersprüche. Die erste Attacke Gaulands richtete sich gegen Eckart Lohse. Dieser brachte die Debatte mit seinem Gauland-Interview erst ins Rollen. Zunächst bezichtigte Gauland den F.A.S Journalisten, ihn reingelegt zu haben: "Entschuldigen Sie, Herr Lohse, Sie haben mich reingelegt." Doch damit nicht genug.
Gauland wurde im Gespräch sogar noch dreister, indem er behauptete: "Ich wusste auch gar nicht, dass er (Boateng) farbig ist." - Eine Aussage, deren Wahrheitsgehalt zurecht wohl angezweifelt werden darf.
Das letzte Wort in dieser heißen Debatte dürfte offenbar noch nicht gesprochen worden sein. Gauland selbst gerät mit derlei dubiosen Wortspenden dabei immer mehr in Bedrängnis.