Rätsel um OP

Affen-Kopf transplantiert? Foto schockt Wissenschaft

Teilen

Ist chinesischen Forschern tatsächlich die Sensation gelungen?

Den Traum von der gelungenen Kopftransplantation gibt es schon lange. Viele Wissenschaftler haben sich daran versucht, sind aber gescheitert. Bisher sah es immer danach aus, als würde es weiterhin eine Utopie bleiben – bis jetzt. Ein Foto von einer scheinbar gelungenen Affen-Kopf-Transplantation beschäftigt Experten weltweit. Haben die chinesischen Forscher tatsächlich das Unglaubliche geschafft?

Sergio Canavero glaubt Ja. Der italienische Chirurg glaubt tatsächlich, dass es dem Forscherteam um Xiaoping Ren von der Medizinischen Universität Harbin (China) gelungen sei, die Blutversorgung zwischen Affenkopf und dem neuen Körper erfolgreich herzustellen und – viel wichtiger noch – aufrecht zu erhalten.

Kleines Manko

Ein kleines Manko gibt es dennoch an dem vermeintlichen Sensations-Erfolg. Die Wissenschaftler haben nicht versucht zusätzlich noch das Rückenmark mit dem Spenderkörper zu verbinden. Das bedeutet, dass keine Verbindung zwischen Körper und Gehirn bestand und der Affe damit vom Hals abwärts gelähmt gewesen sei. Der Affe habe nach der Operation zwar noch 20 Stunden gelebt, aber aufgrund seiner maximal eingeschränkten Bewegungssituation, wurde der tierische Proband eingeschläfert.

Erste menschliche Kopftransplantation 2017
Für Canavero wäre diese Meldung einer erfolgreichen Transplantation ein Glücksfall. Schließlich ließ der Wissenschaftler international aufhorchen, als er verkündete 2017 den ersten menschlichen Kopf transplantieren zu wollen. Innerhalb der Branche ist sein Vorhaben auf wenig Begeisterung gestoßen, da dieses Gebiet viel zu unerforscht sei.

Seine Kollegen glauben Canaveros Aussagen bezüglich der vermeintlich erfolgreichen Affen-Kopf-Operation nicht. Für sie stellt es vielmehr einen Skandal dar, dass der Italiener diese Nachricht als wahr darstellt ohne es vorab in renommierten Wissenschaftsmagazinen  veröffentlicht zu haben.

Freiwilligen gefunden

Sergio Canavero ist von seinem Vorhaben dennoch überzeugt und einen freiwilligen, der seinen Kopf transplantieren lassen will, gibt es auch bereits. Der russische Computerspezialist Valery Spiridonov hat sich auf das waghalsige Experiment eingelassen. Er leidet nämlich am Werdnig-Hoffmann-Syndrom, das langsam die Muskeln am ganzen Körper lähmt. Die Operation an sich ist nicht nur eine Sensation, sondern auch der Preis. Stolze elf Millionen werden für den Eingriff benötigt.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.
OE24 Logo
Es gibt neue Nachrichten