Geheimtreffen

Agenten-Posse um Ukraine-Milliardär

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ÖSTERREICH-Report löst den Spionage-Krimi in Wien aus.

Dmitri Firtasch, Großindustrieller und einer der reichsten Männer der Ukraine (drei Milliarden Euro), sitzt in Wien fest. Vor drei Wochen wurde er im Auftrag eines US-Gerichtes in Österreich verhaftet. Der Vorwurf lautet auf „Bestechung und Bildung einer kriminellen Vereinigung“.

Sechs Tage später kam er gegen die Zahlung einer Kaution in der Höhe von satten 125 Millionen Euro wieder frei. Er darf aber Österreich nicht verlassen, über seine endgültige Auslieferung nach Amerika wurde noch nicht entschieden.
Geheimtreffen mit Klitschko und Poroschenko.

Mastermind. Trotzdem mischt Firtasch massiv im Ukraine-Präsidentenwahlkampf mit. So traf er vergangene Woche gleich zwei prominente ukrainische Politiker in Wien: Petro Poroschenko und Vitali Klitschko, die wichtigsten Player im ukrainischen Wahlkampf. Klitschko legte kurz nach dem Treffen sogar seine Kandidatur zurück.

ÖSTERREICH berichtete über das Wiener Geheimtreffen, der Report wurde weltweit zitiert, selbst die russische Prawda schrieb in großer Aufmachung über die Zusammenkunft.

Blamage nach Verhaftung von vermeintlichem Spion
Falsch. Zur Lachnummer der Sonderklasse wurden hingegen jene Storys, die Krone und Kurier gestern ihren Lesern auftischten: Am Wiener Schwedenplatz sei ein „ukrainischer Geheimagent“ verhaftet worden, wurde reportiert. Der „Auftrag des Agenten“ sei die Beschattung jener verdeckt ermittelnden Beamten vom Büro für organisierte Kriminalität gewesen, die mit dem Fall Firtasch betraut sind.

Das Einzige, was an der Story richtig gewesen ist: Ein Ukrainer wurde tatsächlich am Schwedenplatz festgenommen. Rasch stellte sich aber heraus: Der vermeintliche „Spion“ war kein Agent, sondern bloß ein ahnungsloser ukrainischer Bauunternehmer, der seit Jahren in Wien lebt. Der Mann war zufällig mit einer Kamera am Schwedenplatz unterwegs, weil er eine Baustelle fotografierte. Die beiden Polizisten fühlten sich jedoch vom Mann mit Kamera verfolgt, gingen von einer Geheimdienstoperation aus …

(wek)

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