Das Beispiel der verunstalteten Aisha zeugt vom Erstarken der Taliban.
Aisha, jenes afghanische Mädchen, dem von den Taliban Nase und Ohren abgeschnitten wurden, soll später als ursprünglich geplant eine neue Nase bekommen. Die 18-Jährige muss in Los Angeles, USA, weiter auf einen Operationstermin warten.
Psychische Gründe
„Aishas Ärzte glauben, dass sie noch mehr
Zeit braucht, mit dem emotionalen Trauma, das sie durch ihr Martyrium
erlitt, fertigzuwerden“, erklärt Stacy Tilliss, Generaldirektorin der
kalifornischen „Grossman Burn Stiftung“, die für Bibi Aishas Behandlung
bezahlt. Tilliss: „Die Chirurgen haben ihre ersten Untersuchungen
abgeschlossen, aber es wurden noch keine OP-Termine festgelegt.“ Zu stark
sei der Schmerz, wenn sie an ihr Martyrium denke.
Schreckensherrschaft
Die drakonischen Strafen der Taliban
erinnern immer mehr an die öffentlichen Hinrichtungen im großen
Fußballstadion der Hauptstadt Kabul, die unter Talibanherrschaft zur
Volksbelustigung abgehalten wurden.