Schwacher Besuch

Antarktis jetzt ohne katholischen Priester

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Die EInwohnerzahl des Kontinents ging auf 1.200 zurück.

Nach 57 Jahren entsendet die katholische Kirche in Neuseeland keinen Priester mehr in die Antarktis. Das berichtete Kathpress am Samstag. Grund sei unter anderem der schwache Kirchenbesuch, erklärte die Diözese Christchurch laut der neuseeländischen Online-Zeitung "Stuff" (Freitag-Ausgabe).

Der Priester Dan Doyle, der erstmals vor 40 Jahren die Kirche "Chapel of the Snows" im Forschungsstützpunkt McMurdo betreute, verwies darauf, auch die Einwohnerzahl des Kontinents während des arktischen Sommers von Oktober bis Februar sei von früher 2.000 auf jetzt 1.200 gesunken. Nach McMurdo wird dem Bericht zufolge weiterhin ein protestantischer Militärgeistlicher entsandt; dieser übernimmt auch die Betreuung der Katholiken.

Der Wunsch nach einer Kürzung der katholischen Seelsorgestelle sei von der National Science Foundation ausgegangen, die das US-amerikanische Antarktis-Forschungsprogramm betreibt. Das Budget für Wissenschafter und Hilfspersonal wurde zurückgefahren, nicht zuletzt, um ökologische Folgen der Forschungstätigkeit in der Antarktis zu vermindern.

Doyle sagte, der Bedarf an Seelsorge habe sich auch wegen der besseren Kommunikationstechnik geändert. Während in den 1970er Jahren ein Kurzwellenfunkgerät die einzige Verbindung zur Außenwelt gewesen sei, fühlten sich die Forschungsmitarbeiter dank Internets und E-Mail nicht mehr so isoliert.
 

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