Bulgarien

Archäologen finden Vampir-Skelette

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Durch die Brust der Skelette wurden massive Eisenpfähle gebohrt.

Zwei mittelalterliche Gräber sorgen derzeit unter bulgarischen Archäologen für helle Aufregung. Bei Ausgrabungen in den Fundamenten einer spätmittelalterlichen Kirche in der kleinen Stadt Sosopol (Sozopol) an der Schwarzmeerküste, wurden Skelette gefunden, durch die offenbar massive Eisenstangen gerammt worden waren. Für einige Medien ist es bereits der Beweis für die Jahrhunderte alte Furcht vor Vampiren.

Von Eisenstangen durchbohrt
Beide Skelette weisen ansonsten keinerlei Verletzungen auf - lediglich im Bereich des Sonnengeflechts sind sie mit Eisenstangen, die von einem Pflug stammen dürften, durchstochen, erklärte der Archäologe Dimitar Nedew, der die Gräber in der Apsis der Kirche des Heiligen Nikolaus entdeckt hat. Seiner Ansicht nach sei der Fund ein Beweis für die aus der Mythologie bekannten Praktiken, sich gegen Vampire zur Wehr zu setzen.

Laut Nedew galten im Mittelalter allerdings auch Gelehrte und Naturheiler als Personen, von denen ein unheimlicher Zauber ausging, vor dem sich viele Menschen fürchteten. Der Archäologe schließt deshalb auch die Möglichkeit nicht aus, dass das etwas zierlichere zweite Skelett jenes einer Frau sei, die möglicherweise als Ehefrau des "Vampirs" ebenfalls auf die selbe Weise bestattet worden war, quasi um auf Nummer sicher zu gehen.

Der Chef des bulgarischen Nationalen Museums (NIM) und Ex-Minister Boschidar Dimitrow teilt diese Meinung allerdings nicht. Er behauptet wiederum, dass bulgarische "Vampirgräber" der Wissenschaft längst bekannt seien, aber unter den rund 100 bekannten kein einziges einer Frau wäre. Dimitrow bestätigte jedoch die These Nedews, dass man dazu neigte, brutale Machthaber und Geistliche, die zur Lebenszeit die Bevölkerung gequält haben, "vorsichtshalber" mit Eisenstangen zu durchbohren, um die Garantie zu haben, dass sie auf keinem Fall "wiederkommen" würden.

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