Türkei

Armee bricht Einsatz zur Befreiung Aygüns ab

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PKK-Rebellen hatten vor Gefahr für das Leben des Parlamentariers gewarnt.

Das türkische Militär hat einen Einsatz zur Befreiung des von PKK-Rebellen entführten Parlamentariers Hüseyin Aygün wieder eingestellt. Der am Montag begonnene Einsatz sei aus Sorge um Aygüns Leben abgebrochen worden, hieß es am Dienstag aus Kreisen der Sicherheitsbehörden. Regierungssprecher Bülent Arinc hatte am Montagabend davor gewarnt, den Abgeordneten der oppositionellen Republikanischen Volkspartei einer "Gefahr auszusetzen".

Aygün war am Sonntag von Kämpfern der in der Türkei verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) im Osten des Landes entführt worden. Es war das erste Mal, dass PKK-Rebellen einen türkischen Abgeordneten verschleppten. Die Armee suchte daraufhin am Montag mit einem Großaufgebot nach dem Entführten. Die Rebellen warnten jedoch, mit einem Eingreifen des Militärs Aygüns Leben zu gefährden.

Die PKK kämpft seit dem Jahr 1984 im Südosten der Türkei gegen die Regierung in Ankara. Die Kämpfe zwischen kurdischen Rebellen und der türkischen Armee hatten sich in den vergangenen Wochen verschärft. Nach mehreren Angriffen hatte die Armee Ende Juli eine Boden- und Luftoffensive gegen Stützpunkte der PKK gestartet. Am 5. August wurden bei der Erstürmung eines türkischen Armeepostens an der irakischen Grenze durch die Rebellen 22 Menschen getötet. Insgesamt starben seit Beginn der Offensive am 23. Juli nach offiziellen Angaben mindestens 115 Rebellen.

In den vergangenen drei Jahrzehnten wurden schätzungsweise 45.000 Menschen bei dem Konflikt zwischen kurdischen Rebellen und türkischen Sicherheitskräften getötet. Die Kurdische Arbeiterpartei ist inzwischen von ihrer Forderung nach einem unabhängigen Kurdistan im Südosten der Türkei abgerückt und strebt vor allem nach kulturellen Minderheitsrechten und einer Stärkung der demokratischen Teilhabe der Kurden.

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