Suleiman will führen

Armee soll jetzt das Land retten

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Vizepräsident Omar Suleiman und ein Militärrat wollen Ägypten jetzt führen.

Ägyptens Vize­ Omar Suleiman machte es kurz und schmerzlos: Im Staatsfernsehen erklärte er, Mubarak sei zurückgetreten und habe die Führung des Landes in die Hände eines Militärrates gelegt. Die Armeeführung gab dazu eine Erklärung ab, die politische Reformen garantiert, und kündigte an, den Weg zu freien Wahlen zu sichern.

Der seit Jahrzehnten geltende Ausnahmezustand solle aufgehoben werden. Kein friedlicher Demonstrant müsse Verfolgung fürchten. "Die Armee muss das Land jetzt retten."

Omar Suleiman (74), Mubaraks Ex-Geheimdienstchef und Vizepräsident, steht an der Spitze des Militärrates, der Mubarak sanft aus dem Amt putschte.

Doch die Demonstranten stehen Suleiman sehr skeptisch gegenüber, er ist ein typischer Vertreter des alten Regimes. In Ägypten trägt der große, schlanke Suleiman schon lange den Spitznamen "der Folterer".

Mit Fragen der Menschenrechte hält sich der 1936 im oberägyptischen Kena geborene General nicht auf. Er sorgte dafür, dass die Opposition unterdrückt wurde. Das neue Ägypten will auch ihn weg haben. Die nächsten Tage werden weisen, ob Suleiman nur der Mann des Übergangs ist oder sich doch an der Macht halten kann.

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