Bürgerkrieg in Syrien

Assad ruft zur "vollständigen Mobilmachung" auf

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Sonntagsansprache: Dialog mit einer Marionette des Westens werde es nicht geben.

Syriens Präsident Bashar al-Assad hat die Oppositionellen als "Killer" bezeichnet. In seiner ersten öffentlichen Rede seit mehr als einem halben Jahr sagte er vor Anhängern in Damaskus, dass Syrien einer beispiellosen Attacke ausgesetzt sei. "Es ist ein Konflikt zwischen dem Volk auf der einen Seite und Killern und Kriminellen auf der anderen Seite."

Assad rief zur vollständigen nationalen Mobilisierung auf, um den Aufstand gegen ihn niederzuschlagen. "Das Leiden ist über das gesamte Land gekommen", sagte der Präsident. "Es gibt keinen Raum mehr für Freude, es fehlen Sicherheit und Stabilität auf den Straßen." Die Nation gehöre allen und müsse von allen geschützt werden. Einen Dialog mit einer Marionette des Westens werde es nicht geben, sagte Assad.

Assad trat in der Hauptstadt Damaskus auf, wo er mit Applaus und den Rufen "Gott schütze Dich" empfangen wurde. Wenige Stunden vor der mit Spannung erwarteten Rede waren am Sonntag neue Kämpfe zwischen Regierungstruppen und Rebellen aufgeflammt. Das teilte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit Sitz in London mit. Neben der südlichen Provinz Daraa sei es auch in Vororten der Hauptstadt Damaskus zu Gefechten gekommen.

In dem seit März 2011 andauernden Aufstand gegen Assad sind nach UN-Schätzungen mehr als 60.000 Menschen getötet worden. Die Rebellen kontrollieren mittlerweile große Teile des Landes und sind bis an die Tore der Hauptstadt herangerückt. Die Aufständischen rekrutieren sich überwiegend aus der sunnitischen Bevölkerungsmehrheit. Assad gehört der den Schiiten verwandten Gruppe der Alawiten an.

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