Kein Rücktritt

Assad: Umbruch erst nach Sieg gegen ISIS

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Erst müssen Aufständische besiegt werden, dann könne es Übergang geben.

Syriens Präsident Bashar al-Assad ist Hoffnungen des Westens auf einen raschen Machtübergang in dem bürgerkriegsversehrten Land entgegengetreten. Der Prozess könne erst starten, wenn die Aufständischen zurückgedrängt würden, sagte Assad am Mittwochabend dem italienischen Fernsehsender Rai.

Politisch nichts zu erreichen
"Politisch ist nichts zu erreichen, so lange die Terroristen viele Gegenden in Syrien übernehmen", sagte Assad. "Wenn wir danach sprechen, sind eineinhalb oder zwei Jahre genug für jeden Übergang."

Kerry sieht Chancen auf schnellen Übergang
US-Außenminister John Kerry hatte am Dienstag in Paris gesagt, es sei vorstellbar, "dass wir nur noch Wochen von der Möglichkeit eines großen Umbruchs in Syrien entfernt sind". Er bezog sich dabei auf den bei der Syrien-Konferenz am Wochenende ausgehandelten Friedens-Fahrplan. Der lässt allerdings das Schicksal Assads offen. Der Westen sieht ihn als Hauptverantwortlichen für den Bürgerkrieg, dem in viereinhalb Jahren eine Viertelmillion Menschen zum Opfer gefallen sind.

Westen an ISIS schuld
Der Machthaber aus Damaskus machte für das Aufkommen der Jihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) in seinem Land den Westen verantwortlich. Die Miliz habe "keinen natürlichen Inkubator, keinen sozialen Inkubator innerhalb Syriens", sagte er in dem Interview. Die Ausbildung der Jihadisten für die Anschläge in Paris auf syrischem Boden sei "durch die Unterstützung der Türken, der Saudis, der Katarer und natürlich der Politik des Westens" möglich geworden.
 

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