Terror in Tunesien

Attentäter sprengt sich am Strand

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Mann wollte sich in Hotel in die Luft sprengen,wurde aber abgewiesen.

Im tunesischen Ferienort Sousse hat sich am Mittwoch ein Selbstmordattentäter in die Luft gesprengt. Es habe keine anderen Opfer gegeben, verlautete aus Sicherheitskreisen. Der Mann habe seinen Sprengstoffgürtel am Strand in der Nähe des Palm Hotels in Sousse gezündet, nachdem er damit gescheitert sei, in das Hotel zu gelangen. Der Ort ist ein wichtiges Touristenzentrum südlich der Hauptstadt Tunis. In Monastir nahm die Polizei nach Angaben aus Sicherheitskreisen einen Mann fest, der sich am Grab von Staatsgründer Habib Bourguiba in die Luft sprengen wollte.

Der Attentäter von Sousse hatte zunächst versucht, seine Bombe in einem Hotel zu zünden. "Der Täter wollte ins Hotel. Aber als er abgewiesen wurde, rannte er zum Strand und sprengte sich in die Luft", hieß es bei Sicherheitskräften.

Der Anschlag zielte offenkundig auf die Tourismusbranche, eine der wichtigsten Einnahmequellen des nordafrikanischen Landes. Jedes Jahr machen rund sechs Millionen vornehmlich europäische Reisende Urlaub in der Wüste oder am Mittelmeer. Von den Turbulenzen des "Arabischen Frühlings" 2011 hat sich der Fremdenverkehr bis heute nicht erholt.

Auch die Küstenstadt Monastir, die ganz in der Nähe von Sousse liegt, ist ein bei Touristen beliebter Ort. Bourguiba, der in seiner Geburtstadt Monastir begraben ist, wurde 1957 der erste Präsident Tunesiens und führte das Land bis zu seiner Entmachtung 30 Jahre später.

Bourguibas autokratisch regierender Nachfolger Zine el-Abidine Ben Ali wurde 2011 durch den "Arabischen Frühling" aus dem Amt gefegt, der seinen Ausgang in Tunesien nahm. Die Demokratiebewegung führte auch zur Entmachtung anderer Staatschefs, darunter Muammar al-Gaddafi in Libyen und Husni Mubarak in Ägypten.

Bombenanschläge sind in dem nordafrikanischen Land selten. Allerdings sind dort in den vergangenen Jahren mehrere militante Islamistengruppen in Erscheinung getreten. Nach Angaben der Regierung haben sich die Extremisten das Chaos im Nachbarland Libyen zunutze gemacht, um sich Waffen zu beschaffen. Die radikalste Gruppe ist die Ansar al-Sharia, die nach Regierungsangaben mehrfach Polizeipatrouillen angegriffen hat. Ihr Anführer ist ein früheres Al-Kaida-Mitglied und hat in Afghanistan gekämpft.

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