Frankfurt

Ausschreitungen bei Blockupy-Demo

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Polizei kesselte Vermummte ein: Tausende demonstrierten gegen Sparpolitik.

Mehrere Tausend Menschen sind in Deutschland in Frankfurt am Main aus Protest gegen den Kurs der Euro-Retter und die Macht der Banken auf die Straße gegangen. Dabei kam es am Samstagmittag zu gewaltsamen Auseinandersetzungen. Augenzeugen zufolge setzte die Polizei Pfefferspray ein, laut einem Reporter soll es Verletzte gegeben haben, die sich in ärztliche Behandlung begeben mussten.

Blockupy zufolge setzte die Polizei auch Schlagstöcke ein. Vereinzelt sei von Demonstranten Pyrotechnik abgefeuert worden, sagte ein Polizei-Sprecher. Am Rande des Bankenviertels wurden Anhänger des "Schwarzen Blocks" eingekesselt. Die Polizei sprach von 200 bis 400 Vermummten, die Veranstalter von 1.000. Auch die Gesamtzahl der Teilnehmer wird unterschiedlich angegeben: Laut Blockupy waren mehr als 20.000 Menschen unterwegs, die Polizei sprach von 7.000 Demonstranten.

Der Zug hatte sich gegen Mittag im Stadtzentrum in Bewegung gesetzt. Später stoppte die Polizei eine Gruppe von Demonstranten, die vermummt waren, "Passivbewaffnung" wie Schilde mit sich führten und Seile an den Rändern des Zugs spannten. Feuerwerkskörper und Farbbeutel flogen in Richtung der Einsatzkräfte. Die Beamten setzen Pfefferspray ein.

Der "Schwarze Block" lief in der Mitte des Zuges. Friedliche Teilnehmer vor dieser Gruppe durften weiterziehen, Nachfolgenden habe man angeboten, links und rechts um die Absperrung herumzugehen, sagte ein Polizeisprecher. Die Polizei forderte die Eingekesselten auf, ihre Vermummung abzulegen und verbotene Gegenstände niederzulegen, was diese verweigerten. Ein Verletzter wurde weggebracht. Die Stimmung war angespannt.

Mit Schildern wie "Make Love not Money" oder "Troika, IWF - raus aus Griechenland" protestierten die Blockupy-Aktivisten unter anderem gegen die Sparpolitik der europäischen Regierungen, gegen Lebensmittel-Spekulationen der Banken und gegen Mieterhöhungen. "Das ist eine gute Gelegenheit", sagte die arbeitslose Griechin Antonia Proka, die derzeit in den Niederlanden lebt. Jugendarbeitslosigkeit sei im Moment ein wichtiges Thema.

Bereits am Freitag hatten mehrere Hundert Blockupy-Aktivisten in Frankfurt protestiert. Sie versuchten dabei, unter anderem die Europäische Zentralbank (EZB) im Bankenviertel zu blockieren. Die Polizei sicherte die weiträumig abgesperrte Notenbank mit einem Großaufgebot.

Einige Aktivisten campieren schon seit Tagen am Stadtrand. Im vergangenen Jahr waren bei besserem Wetter bis zu 5.000 Blockupy-Anhänger für ähnliche Blockade-Aktionen nach Frankfurt gekommen, woraufhin die Polizei die Innenstadt komplett abgeriegelt hatte. In diesem Jahr wurden nur einzelne Gebäude abgesperrt.

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