Man müsse "Polizeikontrollen ausbauen", so Bayerns Innenminister.
Im Zuge der aktuellen Flüchtlingskrise werden in Deutschland einem Zeitungsbericht zufolge immer mehr Schlepper gefasst. Im ersten Halbjahr seien 1.420 mutmaßliche Menschenschmuggler festgenommen worden, berichtete die "Welt am Sonntag" unter Berufung auf Angaben der Bundespolizei.
Im ersten Halbjahr 2014 seien es noch 773 gewesen. Damit hat sich die Zahl der von der Polizei gefassten Schlepper im Vergleich zum Vorjahreszeitraum fast verdoppelt. Insgesamt habe die Polizei im vergangenen Jahr 2.149 Schleuser aufgegriffen. 2013 waren es demnach noch 1.535.
Grenzkontrollen
"Mit der Ware Mensch lässt sich zur Zeit mehr Kasse machen als mit Waffen und Drogen", sagte Bundespolizeipräsident Dieter Romann der "Welt am Sonntag". Der bayerische Innenminister Joachim Herrmann (CSU) forderte, die Polizeikontrollen an den Grenzen weiter auszubauen. "Angesichts der riesigen Probleme an der südbayerischen Grenze zu Österreich muss die Bundespolizei deutlich verstärkt werden", sagte Herrmann. Als Erfolg verbuchte der Minister, dass allein in Bayern derzeit mehr als 500 Schlepper in Untersuchungshaft sitzen.
Der Vorsitzende der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG), Rainer Wendt, rief die deutsche Regierung auf, mehr Druck auf die anderen EU-Staaten auszuüben und mit stationären Grenzkontrollen zu drohen. "Unsere Nachbarstaaten dürfen Flüchtlinge nicht einfach durchreisen lassen. Falls sie dies weiterhin tun, benötigen wir stationäre Grenzkontrollen an den deutschen Grenzen", sagte Wendt. Allein in Bayern würden zusätzlich tausend Bundespolizisten benötigt. Über das Bundesland reisen nach Angaben der Bundespolizei täglich rund tausend Menschen unerlaubt nach Deutschland ein.