Nach den Anschlägen in Paris und Brüssel wurde die Strategie verändert.
Belgien hat die Ausweitung seiner Luftangriffe gegen die Jihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) auf Syrien angekündigt. Neben den Einsätzen im Irak werde die Luftwaffe ab dem 1. Juli auch im benachbarten Syrien eingesetzt, sagte ein Sprecher des belgischen Premierministers Charles Michel am Freitag nach einer Kabinettssitzung in Brüssel der Nachrichtenagentur AFP.
Zufluchtsorte zerstören
Gemäß der UN-Resolution 2249 sei der Einsatz "auf die Gebiete in Syrien beschränkt, die unter der Kontrolle des IS und anderer terroristischer Gruppen stehen", führte der Sprecher aus. Ziel sei es, "die Zufluchtsorte dieser Gruppen zu zerstören".
Belgien beteiligt sich seit Ende 2014 an der US-geführten Militärkoalition, die den IS mit Luftangriffen bekämpft. Zunächst hatte sich die Regierung in Brüssel aber gegen eine Beteiligung an Einsätzen im Bürgerkriegsland Syrien entschieden. Nach den Anschlägen im vergangenen November in Paris, zu denen sich der IS bekannte, setzte aber ein Umdenken ein.
Haltung überprüft
Anfang März sagte der belgische Außenminister Didier Reynders, die Regierung überprüfe ihre Haltung, da es keinen Sinn ergebe, den IS im Irak zu attackieren, aber nicht in Syrien. Am 22. März wurde Belgien schließlich selbst vom IS angegriffen. Bei Anschlägen im Brüsseler Flughafen Zaventem und in einer U-Bahn der belgischen Hauptstadt wurden 32 Menschen getötet.
Die Anschläge in Paris und in Brüssel werden einer Jihadisten-Zelle zugeschrieben, die auch Verbindungen nach Syrien hatte.