Präsident bricht Schweigen

Benalla-Affäre: Macron nimmt Verantwortung auf sich

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Frankreichs Präsident beendet sein Schweigen zu Ex-Sicherheitsverantwortlichem.

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat einem Bericht zufolge in der Affäre um einen seiner Sicherheitsmitarbeiter die Verantwortung auf sich genommen. "Der Verantwortliche, der einzige Verantwortliche, das bin ich und ich allein", sagte Macron am Dienstagabend nach Angaben von Abgeordneten.

Macron äußerte sich demnach bei einem Treffen mit Parlamentariern seiner Partei und Ministern - nachdem er lange zu der Affäre geschwiegen hatte.

Gewalt gegen Demonstranten

Sein früherer Mitarbeiter Benalla soll bei einem Polizeieinsatz in Paris am 1. Mai gegen einen Demonstranten gewalttätig vorgegangen sein. Dabei soll er einen Polizeihelm und eine Polizeiarmbinde getragen haben, obwohl er nicht als Ordnungshüter im Einsatz gewesen war. Die Vorfälle wurden der Öffentlichkeit erst im Juli durch Medienberichte bekannt und haben Beobachtern zufolge die größte Krise der Amtszeit von Macron ausgelöst. Die Opposition vermutet einen Vertuschungsskandal und fordert seit Tagen, dass der Staatschef sich zu der Affäre äußert.

Macron zeigt Verantwortung

"Ich bin es, der Alexandre Benalla vertraut hat. Ich bin es, der die Strafe bestätigt hat", sagte Macron dem Bericht zufolge. Benalla war nach Angaben des Leiters von Macrons engstem Mitarbeiterstab für 15 Tage beurlaubt und dazu dauerhaft von seinen ursprünglichen Aufgaben entbunden worden. Strafrechtliche Schritte wurden erst im Juli gegen ihn eingeleitet; seit Sonntag läuft ein Ermittlungsverfahren gegen den 26-Jährigen.

Benalla war unter anderem mit für die Sicherheit Macrons auf Reisen verantwortlich gewesen. Das Verhalten Benallas bei der Mai-Demonstration in Paris habe er wie einen Verrat empfunden, sagte Macron.

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