Am Montag pilgerten allein bis 19.00 Uhr circa 65.000 Personen zu Benedikts Leichnam.
Vatikanstadt. Der Leichnam des emeritierten Papstes Benedikt XVI. ist seit Montag im Petersdom in Rom aufgebahrt. Hunderte Gläubige standen im Vatikan bereits vor Öffnung der Tore Schlange, um dem am Samstag verstorbenen früheren Pontifex die letzte Ehre zu erweisen. Der Leichnam Joseph Ratzingers wird bis zu seiner Beerdigung am Donnerstag öffentlich aufgebahrt bleiben. Am Montag pilgerten allein bis 19.00 Uhr circa 65.000 Personen zu Benedikts Leichnam.
Ein doppelter Ring von Tausenden von Menschen umgab den Petersplatz in Rom. Die Pilger warteten geduldig darauf, die Basilika zu betreten, um dem verstorbenen emeritierten Papst die Ehre zu erweisen. Nach den Schätzungen der letzten Tage werden während der Aufbahrung bis Mittwochabend etwa 30.000 Menschen pro Tag erwartet.
Tore des Petersdoms bis 19.00 Uhr geöffnet
Bis 19.00 Uhr sollten laut dpa die Tore des Petersdoms am Montag für Besucher geöffnet sein, am Dienstag und Mittwoch können Menschen von 7.00 bis 19.00 Uhr in die Kirche und am aufgebahrten Benedikt vorbeigehen. Am Donnerstag ist dann der große Trauergottesdienst geplant, den um 9.30 Uhr Papst Franziskus selbst zelebrieren will. Zu dem Requiem, das nach dem Wunsch von Benedikt schlicht gehalten sein dürfte, werden laut Angaben der Präfektur von Rom bis zu 60.000 Menschen erwartet. In Österreich wird der Fernsehsender ORF2 am Donnerstag die Trauerfeiern live übertragen, wie eine ORF-Sprecherin der APA am Montag bestätigte.
Die italienische Ministerpräsidentin Giorgia Meloni und Präsident Sergio Mattarella zählten zu den ersten Besuchern, die dem emeritierten Papst im Petersdom die letzte Ehre erwiesen. Der Leichnam von Benedikt XVI. in einem roten Messgewand liegt vor dem Bernini-Altar im Petersdom. Neben dem Sarg stehen zwei Schweizergardisten. Auch sein Privatsekretär Georg Gänswein hielt Montag früh Totenwache.
Besondere Sicherheitsvorkehrungen
Rom trifft für das Begräbnis des emeritierten Papstes besondere Sicherheitsvorkehrungen. Wie schon in der Vergangenheit bei der Beisetzung des 2005 verstorbenen Papstes Johannes Paul II. und bei großen Heiligsprechungszeremonien werden mehr als 1.000 Polizisten eingesetzt, wie aus der römischen Präfektur am Sonntag verlautbarte. Die Zahl der Metalldetektoren zur Kontrolle der Gläubigen beim Zugang zum Petersplatz wird erhöht. Personen aus der ganzen Welt werden sich am Begräbnis beteiligen.
Benedikt XVI. war von 2005 bis 2013 Oberhaupt der katholischen Kirche, ehe er mit seinem Rücktritt für eine Sensation sorgte. Danach lebte er im Kloster Mater Ecclesiae in den Vatikanischen Gärten, in dessen Kapelle er am Sonntag aufgebahrt lag.
Der Dalai Lama hat in einem Schreiben an die Apostolische Nuntiatur in Neu-Delhi seine Trauer über das Ableben des emeritierten Papstes zum Ausdruck gebracht, schrieb schreibt das Portal tibet.net. "Als ich die Gelegenheit hatte, Papst Benedikt zu treffen, stellte ich fest, dass wir in Bezug auf menschliche Werte, religiöse Harmonie und die Umwelt in vielen Punkten übereinstimmten. Während seines Pontifikats hat er sich intensiv für diese Themen eingesetzt. Er hat ein sinnvolles Leben geführt",so der Dalai Lama.