Bindehautentzündung

Berlusconi ins Spital eingeliefert

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Der Ex-Premier will den Ruby-Prozess deswegen aussetzen lassen.

Der Chef von Italiens Mitte-rechts-Allianz Silvio Berlusconi ist am Freitag wegen einer Bindehautentzündung in die Mailänder Klinik San Raffaele eingeliefert worden. Der 76-jährige Ex-Premier sei schon seit Wochen wegen Augenproblemen in Behandlung, berichteten Rechtsanwälte Berlusconis, die am Freitag die Aussetzung der Gerichtsverhandlung im sogenannten Ruby-Prozess beantragten, bei dem Berlusconi in Mailand wegen Amtsmissbrauch und Sex mit einer minderjährigen Marokkanerin angeklagt ist. Wegen der Bindehautentzündung hatte Berlusconi bereits vor zwei Wochen auf seinen letzten Wahlkampfauftritt verzichten müssen.

Die Mailänder Staatsanwältin Ilda Bocassini erwiderte, dass Berlusconis gesundheitliche Probleme kein Grund seien, um den Prozess zu unterbrechen, der in die Endphase getreten ist. Bis Ende März könnte es zu einem Urteil kommen.

Ein Gericht in Mailand hatte Berlusconi am Donnerstag wegen Beihilfe zur Veröffentlichung vertraulicher Informationen zu einem Jahr Haft verurteilt. Der Medienzar wurde für schuldig befunden, ein bei Ermittlungen abgehörtes Telefonat zu einem Finanzskandal im Jahr 2005 über die Zeitung "Il Giornale" publik gemacht zu haben. Eine Berufung gegen das Urteil galt als sicher. Zudem ist gegen den ehemaligen Ministerpräsidenten ein Berufungsverfahren wegen Steuerbetrugs anhängig. In erster Instanz war er dabei ebenfalls zu einer Haftstrafe verurteilt worden. Auch in diesem Prozess könnte es bis Ende März zu einem Urteil kommen.

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