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Berlusconi-Zeitung verschenkt Hitlers "Mein Kampf"

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Jüdische Gemeinschaft empört - Kritik auch von Premier Renzi.

 Die rechtskonservative Tageszeitung "Il Giornale" im Besitz von Italiens Ex-Premier Silvio Berlusconi sorgt für Empörung. Leser, die am Samstag die Mailänder Tageszeitung erwarben, bekamen eine Ausgabe von Hitlers "Mein Kampf" als Geschenk. Die Tageszeitung wollte somit für eine Serie von Publikationen zum "Dritten Reich" werben, die demnächst erscheinen.

Die Initiative des Blattes löste beim italienischen Premier Matteo Renzi helle Empörung aus. Auf Facebook erklärte sich der Ministerpräsident mit der jüdischen Gemeinschaft solidarisch, die vehement gegen die Berlusconi-Tageszeitung protestierte und deren Marketinginitiative als "obszön" bezeichnete.

Die Demokratische Partei (PD) Renzis beschuldigte Berlusconis Mitte-Rechts-Lager, sogar auf Hitlers Hetzschrift zurückzugreifen, um die Stimmen der rechtsradikalen Wählerschaft im Bürgermeister-Wahlkampf zu gewinnen. In Mailand unterstützt Berlusconis rechte Forza Italia den Bürgermeisterkandidaten Stefano Parisi bei der Stichwahl am 19. Juni. Er geht gegen Renzis Kandidaten Giuseppe Sala ins Rennen.

In "Mein Kampf" sind die Grundlagen für Hitlers spätere Eroberungspolitik angelegt. Der erste Band erschien im Juli 1925, der zweite folgte im Dezember 1926. Bis Herbst 1944 erreichte "Mein Kampf" eine Auflage von 12,4 Millionen Exemplaren, dann gab es keine Neuauflage mehr. Die US-Militärregierung übertrug die Urheberrechte nach Kriegsende an den Freistaat Bayern, der seitdem eine Neuveröffentlichung verhindert. Die Urheberrechte liefen Ende 2015, 70 Jahre nach dem Tod des Diktators, aus.
 

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