Schweiz

Bewaffneter attackiert Rechtspopulisten Blocher

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Der 81-jährige Angreifer war mit einem Messer bewaffnet.

Der Schweizer Rechtspopulist Christoph Blocher ist in einem Zürcher Hotel von einem 81-jährigen Mann attackiert worden. Der langjährige Präsident der Schweizerischen Volkspartei (SVP) blieb bei dem Vorfall am Samstagnachmittag unverletzt, wie die Zeitung "SonntagsBlick" berichtete. Blocher hatte in dem Hotel an einer Podiumsdiskussion zum Verhältnis zwischen der Schweiz und der EU teilgenommen.

Nach dem Ende der Veranstaltung sei er von einem Mann angesprochen worden, berichtete Blocher der Zeitung. Der Mann habe einen verwirrten Eindruck gemacht und ihm die Frage gestellt: "Mögen Sie sich noch an mich erinnern?" Auf Blochers Gegenfrage, wer er denn sei, habe der Mann geantwortet: "Ich bin der, der Sie zum Bundesrat gemacht hat." Dann habe er versucht, mit der Faust auf ihn einzuschlagen.

Als Sicherheitsleute den Mann festhielten, fiel zudem ein Messer auf den Boden. Die Zürcher Polizei bestätigte den Bericht. Wie die Nachrichtenagentur SDA unter Berufung auf einen Polizeisprecher berichtete, war der Angreifer 81 Jahre alt. Er wurde festgenommen.

Blocher war über Jahre einer der einflussreichsten und umstrittensten Politiker der Schweiz. Im April hatte sich der 75-jährige Milliardär aus der Führungsriege seiner Partei zurückgezogen und das Amt des SVP-Vizepräsidenten abgegeben.

Blocher hatte einen aggressiven Stil in die Schweizer Politik eingeführt, die lange vom Streben nach Konsens geprägt war. Seine Islam-Feindlichkeit und seine Forderung nach einer Begrenzung der Zuwanderung brachten ihn immer wieder in die Schlagzeilen. Die europäische Flüchtlingskrise hatte der SVP bei der Parlamentswahl im vergangenen Oktober einen Zuwachs von 2,8 Prozentpunkten beschert, sie wurde mit 29,4 Prozent der Stimmen erneut stärkste Kraft.
 

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