Taliban dementieren Missgeschick

Bombenbau-Unfall: 30 Islamisten sprengen sich selbst in die Luft

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Laut afghanischem Verteidigungsministerium soll es einen Bombenbau-Unfall bei den Taliban gegeben haben. Die Islamisten dementieren Todesopfer und bestätigen lediglich Explosion.

Bei einem Unfall beim Bombenbauen sollen nach Angaben des afghanischen Verteidigungsministeriums 30 Talibankämpfer von ihrer eigenen Bombe getötet worden sein. Der Sprengsatz sei unbeabsichtigt in einer Moschee im Bezirk Dawlat Abad detoniert, erklärte das Ministerium am Samstag. Sechs der Opfer seien Ausländer. Dawlat Abad befindet sich in der Nordprovinz Balkh nordwestlich von Mazar-i-Sharif.

Taliban bestätigen nur Explosion

Die Taliban bestätigten nur, dass es eine Explosion gegeben habe. Sie sei in einem leeren Raum erfolgt, es habe keine Opfer gegeben, erklärte der Taliban-Sprecher Zabihullah Mujahid. Welche Version stimmte, war zunächst nicht unabhängig zu ermitteln.

Autobomben und Schnellfeuerwaffen

Autobomben und am Wegesrand deponierte Sprengsätze gehören zu den Standardwaffen der militant-islamistischen Taliban im Kampf gegen die Regierung in Kabul. Es gibt auch Angriffe mit Schnellfeuerwaffen und Kleinraketen.

380.000 Menschen flohen 2020 vor Terror

Die Gewalt ebbt trotz laufender Friedensverhandlungen der vom Westen unterstützten Regierung mit den Taliban nicht ab. Auch die sunnitische Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) verübt regelmäßig Anschläge. Nach UNO-Angaben flohen allein im vergangenen Jahr 380.000 Menschen vor den Kämpfen und Anschlägen aus ihren Heimatorten.

Anschlag auf Polizei

Am Samstag berichtete ein Provinzrat in Kunar, bei einem Angriff seien dort fünf Polizisten getötet worden. In der Südprovinz Kandahar wurden nach Angaben des Innenministeriums zwölf Polizisten verletzt, als ein den Taliban zugeordneter Selbstmordattentäter eine Autobombe in der Nähe eines Kontrollpunktes zündete.

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