Am Sonntag verübten zwei Personen einen Anschlag auf ein jüdisches Fest am berühmten Bondi Beach in Sydney. 16 Menschen, die friedlich das jüdische Chanukka-Fest feiern wollten, starben.
Die Ermittler haben die beiden Angreifer als Vater und Sohn identifiziert. Der 50-jährige Vater war von Einsatzkräften am Tatort erschossen worden. Der 24-jährige Sohn wurde gefasst und liegt mit schweren Verletzungen im Krankenhaus. Laut Medieninformationen soll es sich bei den beiden Attentätern um Naveed und Sajid († 50) Akram handeln. Die australische Polizei hat die Namen bislang nicht offiziell bestätigt. Der 24-jährige Naveed soll vor dem Massaker seine Mutter Verena angerufen haben. Bei dem Gespräch soll er nichts von einem mörderischen Plan gesagt haben.
- Terroristen von Sydney waren Vater und Sohn
- Australien erwägt nach Anschlag auf Juden schärfere Waffengesetze
- Terror in Sydney: Zahl der Todesopfer steigt auf 16
Verena Akram berichtet gegenüber der australischen Zeitung "The Age", dass ihr Sohn und ihr Ehemann über das Wochenende nach Jervis Bay gefahren waren. Das ist 190 Kilometer vom späteren Tatort entfernt. Sonntagfrüh habe ihr Sohn noch mit ihr telefoniert: "Mama, ich war gerade schwimmen. Ich war tauchen. Wir gehen jetzt essen, und danach [...] bleiben wir zu Hause, weil es sehr heiß ist", habe er gesagt, berichtet Verena. Im Nachhinein erwiesen sich seine Aussagen als Lügen.
16 Menschen starben bei dem Anschlag
Am Sonntagabend eröffneten die Täter das Feuer auf feiernde Juden im Archer Park am Bondi Beach, direkt neben einem Kinderspielplatz. Augenzeugen berichten von Panik, Schüssen und Menschen am Boden. Ein Video soll zeigen, wie ein junger Mann von einer Fußgängerbrücke aus schießt. 16 Menschen starben bei dem Anschlag.
"The Age" legte Verena Akram ein Foto vom Tatort vor - die Mutter identifizierte Naveed darauf nicht. Dass er in gewalttätige oder extremistische Aktivitäten verwickelt sein könnte, glaube sie nicht. In seiner Schulzeit an der Cabramatta High School habe er zwar viele Freunde gehabt. Im Grunde sei der heutige Maurer aber nicht besonders gesellig, so Verena Akram. Ihr Sohn habe viel Zeit online verbracht. Seit zwei Monaten sei er arbeitslos. Die Firma, in der er angestellt war, hatte Insolvenz angemeldet.
Der 24-jährige Naveed wurde festgenommen und in ein Krankenhaus gebracht, wo er unter Polizeibewachung in kritischem, aber stabilem Zustand liegt.