Jury beriet sieben Stunden über Schuld- oder Freispruch.
Im Prozess um den Anschlag auf den Bostoner Marathonlauf vor zwei Jahren setzen die Geschworenen ihre Urteilsfindung am Mittwoch fort. Bei den mehr als siebenstündigen Beratungen am Dienstag sei noch keine Entscheidung gefallen, teilte der US-Bundesrichter George O'Toole in der Ostküstenstadt mit.
Die sieben Frauen und fünf Männer der Jury müssen in allen 30 Anklagepunkten gegen den mutmaßlichen Attentäter Dzhokhar Tsarnaev ein einstimmiges Urteil fällen.
Bei dem Anschlag auf den Boston-Marathon wurden im April 2013 drei Menschen getötet und mehr als 260 weitere verletzt. Der damals 19-jährige Tsarnaev soll den Anschlag gemeinsam mit seinem sieben Jahre älteren Bruder Tamerlan verübt haben. Auf seiner Flucht soll das Bruderpaar zudem einen Polizisten erschossen haben. Dzhokhar Tsarnaev wurde vier Tage nach dem Anschlag schwer verletzt in einem Vorort von Boston festgenommen, Tamerlan kam bei einer Verfolgungsjagd mit der Polizei ums Leben.
Ein Schuldspruch gilt als wahrscheinlich, weil auch die Verteidigung eine Beteiligung von Dzhokhar Tsarnaev an dem Anschlag eingeräumt hatte. Tsarnaevs Anwälte hoffen aber, die Todesstrafe für ihren Mandanten abwenden zu können. In ihrem Schlussplädoyer am Montag erklärte die Verteidigung erneut, dass der junge Student unter dem Einfluss seines älteren Bruders gehandelt habe. Die Anklage stellte Dzhokhar Tsarnaev dagegen als islamistischen Terroristen dar. "Er wollte dieses Land terrorisieren. Er wollte Amerika bestrafen", sagte Staatsanwalt Aloke Chakravarty.
Die Geschworenen entscheiden zunächst nur über einen Schuldspruch. Über ein Strafmaß würden sie erst in einem zweiten Prozessabschnitt nach einer Verurteilung befinden. Auf 17 der insgesamt 30 Anklagepunkte gegen Tsarnaev steht die Todesstrafe.