Die wichtigsten europäischen Börsen dürften am Montag an die Kursgewinne zum Handelsschluss der Vorwoche anknüpfen und mit Gewinnen in die neue Börsenwoche starten. Es gebe Anzeichen einer Entspannung der schweren Finanzkrise in Griechenland, hieß es von Händlern. Außerdem dürften auch positive Vorgaben aus Japan den Handel stützen. Die Vorgaben aus den USA sind mit einem seit dem europäischen Handelsende gestiegenen Future auf den US-Leitindex Dow Jones ebenfalls freundlich.
Der Future auf den Euro-Stoxx-50 notierte gegen 8.15 Uhr um 0,88 % höher. In Frankfurt notierte der X-Dax um 8.10 Uhr bei 5.645 Punkten und damit um 0,83 % über dem Xetra-Schluss vom Freitag. Den Londoner FT-SE-100 taxierte Finspreads 0,69 % höher.
Auf Unternehmensseite dürften die Aktien des französische Medien-und Telekommunikationskonzern Vivendi nach Geschäftszahlen das Interesse der Anleger auf sich ziehen, hieß es von Händlern. Das Unternehmen verbuchte laut eigenen Angaben im abgelaufenen Geschäftsjahr einen Anstieg beim Umsatz und Gewinn. Für das laufende Jahr erwartet Vivendi ein weiteres Gewinnplus.
Außerdem wollen die Franzosen eine Dividende in Höhe von 1,4 Euro vorschlagen. Zudem dürften auch die Aktien der Schweizer Großbank UBS in den Fokus rücken. Nach Konzernangaben habe der Abfluss von Kundengeldern aus der Schweiz mittlerweile ein besorgniserregendes Ausmaß angenommen.
In Frankfurt dürfte der geplante Milliarden-Zukauf von Merck in den USA im Fokus stehen. Der Darmstädter Pharma- und Chemiekonzern will die US-Biotechnologiefirma Millipore für rund 7,2 Mrd. Dollar inklusive Schulden übernehmen. Der erfolgreiche Abschluss der Transaktion steht unter dem Vorbehalt der Zustimmung der Millipore-Aktionäre. Börsianern zufolge wäre der Zukauf zwar sinnvoll, der Preis sei aber nicht als billig einzustufen.
Ein anderer Börsianer verwies darauf, dass auch der Laborzulieferer Thermo Fisher Scientific an Millipore interessiert sein könnte und somit auch die Gefahr eines Übernahmekampfes bestehe - dies könnte den ohnehin hohen Preis noch weiter nach oben treiben. Angesichts der bisher angepeilten Prämie von nur 13 % auf den Millipore-Aktienkurs könnte dieses Risiko die Merck-Titel belasten. Im vorbörslichen Handel beim Broker Lang & Schwarz gerieten die Papiere des deutschen Pharma- und Chemiekonzerns bereits deutlich unter Druck.
Im MDax rücken die Papiere von ElringKlinger in den Fokus. Vorstandschef Stefan Wolf sagte in einem Interview mit "Euro am Sonntag", dass die Erlöse in diesem Jahr stärker als die durchschnittlichen Branchenumsätze zulegen könnten. Ferner werde die EBIT-Marge 2009 nahe an der oberen, vom Unternehmen ausgegebenen Spanne liegen. Einem Händler zufolge ist die Meldung zwar leicht positiv zu werten, der Markt erwarte aber bereits, dass der Automobilzulieferer das obere Ende seiner Zielspanne erreichen wird.