Brandenburg wählt am Sonntag einen neuen Landtag. Rund 2,1 Millionen Menschen in dem ostdeutschen Bundesland können sich beteiligen.
In jüngsten Umfragen lag die rechtspopulistische AfD knapp vor der SPD, die in Brandenburg seit 1990 den Ministerpräsidenten stellt. Die AfD wird vom Landesverfassungsschutz als rechtsextremistischer Verdachtsfall geführt. Die AfD setzt nach eigener Darstellung darauf, mit einem Wahlsieg die Ampel-Koalition im Bund zu "zertrümmern".
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Die rechtspopulistische Partei hatte vor drei Wochen bereits die Landtagswahlen in Thüringen gewonnen, während sie im größten ostdeutschen Bundesland Sachsen knapp zweitstärkste Kraft wurde. In beiden Ländern wurde die oppositionelle CDU stärkste Kraft des demokratischen Lagers. Die Kanzlerpartei SPD hofft, in Brandenburg ihre Hochburg zu verteidigen und sich so zu stabilisieren. In deutschlandweiten Umfragen liegt sie derzeit nur an dritter Stelle hinter den Unionsparteien und der AfD.
Woidke: Politische Zukunft mit Wahlausgang verknüpft
Der seit elf Jahren amtierende brandenburgische Ministerpräsident Dietmar Woidke hat seine politische Zukunft mit dem Wahlausgang verknüpft: Er will sein Amt abgeben, wenn die AfD auf dem ersten Platz landet. Die AfD hat allerdings mangels Koalitionspartner kaum Aussicht, selbst zu regieren. Bisher koaliert Woidkes SPD mit CDU und Grünen. Wie eine Regierungskoalition künftig aussehen könnte, ist offen. In letzten Umfragen lag die CDU hinter AfD und SPD auf Platz drei, knapp vor dem neuen Bündnis Sahra Wagenknecht. Die Grünen, die Linke, die Freien Wähler und die FDP lagen unter der Fünf-Prozent-Marke. Falls eine Partei ein Direktmandat erringt, zieht sie aber trotzdem mit mehreren Abgeordneten in den Landtag. Zu vergeben sind im Potsdamer Landtag üblicherweise 88 Sitze. Gibt es viele Überhang- und Ausgleichsmandate, können es bis zu 110 Mandate werden.