"Spiegel"-Erbe tobt

"SPD fertig, Spiegel woke, Böhmermann Schlimmster von allen"

Jakob Augstein, Journalist, Verleger und Erbe des "Spiegel"-Gründers Rudolf Augstein, übt im Podcast von "Bild"-Vize Paul Ronzheimer scharfe Kritik an zentralen Akteuren der politischen und medialen Linken.

Besonders hart geht er mit der SPD ins Gericht, die "in den Trümmern ihrer Vergangenheit" lebe und "im Grunde ein wandelnder Toter der Politik" sei, so Verleger von "Der Freitag" und "Spiegel"-Erbe, selbst SPD-Mitglied. Identitätspolitische Grabenkämpfe seien dafür verantwortlich, dass die Partei "sowas von fertig" habe. Augstein beschreibt im Podcast eine Spaltung in der Linken, in der es einerseits die "urbane, feministische Gleichstellungslinke" und andererseits "die Leute, die irgendwie noch jeden Tag arbeiten gehen und ihr Geld verdienen müssen und gucken, wie sie so klarkommen". Die SPD habe den Kontalt zu den Leuten verloren – "und den hat die AfD einfach aufgenommen", so Augstein.

Auch den "Spiegel" kritisiert Augstein deutlich. Dessen Online-Auftritt bezeichnet er als "Hort der Wokeness". "Den Leuten bei Spiegel Online" müsse mal sagen, dass "viele Migranten AfD wählen", so der "Spiegel"-Erbe. Er wirft dem deutschen Journalismus insgesamt vor, den Aufstieg der AfD lange nicht ernst genommen zu haben, so der linke Publizist im Podcast von "Bild"-Vize Paul Ronzheimer. Man habe versucht, es von sich wegzuhalten.

Jakob Augstein

Jakob Augstein während des RTL-Sommerfests "Aussichtsreich" im Hauptstadtstudio von RTL am 12. September 2024 in Berlin, Deutschland.

© Getty Images
 

Augstein: Böhmermann der "Schlimmste von allen" 

Besonders scharf attackiert Augstein ZDF-Moderator Jan Böhmermann. Er sagt ihm einen "verheerenden Einfluss (...) auf das Denken von vielen Menschen" und "eine verheerende Wirkung auf das demokratische Klima in diesem Land" vor. 

Augstein kritisiert ein "wokes", ausschließendes und elitäres Denken, das Dialog verhindere und die Gesellschaft spalte. Teile der Linken, so Augstein, verfielen einem "tribalistischen" oder "intellektuell völkischen" Denken, das in seiner Wirkung ebenso gefährlich sei wie entsprechende Tendenzen auf der Rechten.

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