Politisch galt er als tot. Nun ist Brexit-Rädelsführer Johnson neuer britischer Außenminister.
Das war ein echter Knalleffekt, der Britanniens neuer Premierministerin Theresa May mit der Ernennung von Boris Johnson zum Außenminister gelungen ist. Noch immer rätselt die Welt, was für ein Plan dahintersteckt, einen der meistgehassten, sicher aber den meistverlachten Politiker zum obersten Diplomaten des Landes zu machen.
Comeback
Boris Johnson, Ex-Bürgermeister von London und Rädelsführer der Brexit-Kampagne, der nach seinem Verzicht auf den Regierungschef politisch erledigt schien und derzeit das Haus ohne Polizeischutz nicht verlässt, hat damit ein schnelles und überraschendes Comeback gefeiert.
Beleidiger
Politisch hat May mit der Beteiligung Johnsons und anderer Brexit-Befürworter an ihrem Kabinett ein Zeichen gesetzt, die zerstrittene Tory-Partei zu versöhnen. Europas Spitzenpolitiker reagieren teilweise entsetzt. Belgiens Guy Verhofstadt: „Eindeutig kennt der britische Humor keine Grenzen.“
Johnson über Putin, Hillary, Obama - er beschimpft alle
Im Internet ist Johnson die große Lachnummer. So kursiert eine Weltkarte aller Länder, die „Boris“ bereits beleidigt hat. Es sind viele.
Ganz oben auf der Liste: Russlands Wladimir Putin. Über ihn sagte der neue Chefdiplomat: „Er sieht aus wie Dobby, der Haus-Elf aus Harry Potter, ist aber ein ruchloser Tyrann.“ Aber auch die Gegenseite kommt bei ihm schlecht weg. Hillary Clinton? „Sadistische Krankenschwester.“ Obama? „Ein zum Teil kenianischer Präsident.“