Griechenland-Wahl

Bringt ER Sonntag Euro zu Fall?

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EU zittert wegen Griechen - Sonntag droht Euro-Aus - EU will Sparkurs lockern. 

Europa blickt gebannt nach Athen. Am Sonntag finden schließlich in Griechenland erneut Wahlen statt. Und laut aktuellen Umfragen hat just der Chef des Linksbündnisses SYRIZA, Alexis Tsipras, die besten Chancen, neuer Premier Griechenlands zu werden. Und nur vier Tage vor der Wahl ziehen die Griechen zunehmend Geld von ihren Konten ab – bis zu 800 Millionen Euro pro Tag seien in dieser Woche transferiert worden.

Für Deutschlands CDU-Kanzlerin Angela Merkel – und den Großteil der EU-Regierungschefs – wäre ein Sieg des radikalen Linken jedenfalls das Horrorszenario schlechthin. Denn der 37-jährige Anti-Politiker-Star hält reichlich wenig von den strengen EU-Auflagen für Griechenland. Gewinnt Tsipras, könnte Athen aus dem Euro aussteigen – und das Land ab 20. Juli in die Pleite gehen. Damit würde freilich die gesamte Eurozone ins Schleudern kommen.

Alleine für Österreich könnte das Griechen-Euro-Aus bis zu sechs Milliarden Euro an zusätzlichen Belastungen bedeuten. Die EU möchte ein Euro-Aus unbedingt verhindern. Die Eurozone macht daher Lockangebote an Athen: Man könne nochmals über die strengen Sparvorhaben diskutieren, diese doch lockern.

Eurozone denkt Lockerung der Sparauflagen an
Die EU-Staatskanzleien versuchen so, der konservativen Nea Dimokratia doch noch zu einem Sieg zu verhelfen. Die Konservativen haben sich dem Merkel-Sparkurs schließlich verschrieben.

Aber der junge SYRIZA-Anführer punktet eben mit seinen Anti-Establishment-Parolen und seinen Versprechen: Sollte er gewinnen, würde er wieder einen Mindestlohn einführen. Angesichts der horrenden Arbeitslosenzahlen und Armut kein Wunder, dass das bei Wählern ankommt.

Manche in der EU glauben allerdings, dass die Griechen „aus Angst vor dem Chaos am Ende doch noch die Konservativen und Sozialisten wählen“ würden.

Oder, dass der 37-jährige Tsipras – sollte er doch gewinnen – am Ende doch pragmatischer sein könnte als gedacht. Die Hoffnung stirbt zuletzt.

Experte: "Griechen-Urlaub gefährlich"
„Passieren darf in Griechenland nichts, das Gesundheitssystem steht vor dem Kollaps, die Versorgung ist nicht immer gewährleistet“, warnt ein internationaler EU-Politiker im Gespräch mit ÖSTERREICH. Die Lage ist ernst: Spitäler, die keine Stents (Gefäßstützen) setzen und Patienten, die den Gips selbst bezahlen, sind längst Alltag. Die Pharmaindustrie liefert an Spitäler nur gegen Bargeld, es fehlen 1,5 Milliarden Euro für Medikamente. Der Gesundheitsexperte: „Jeder, der nach Griechenland fährt, muss sich dieser Probleme bewusst sein.“ Aus dem Außenministerium heißt es: „Es gibt keine Reisewarnung. Bei allen österreichischen Krankheitsfällen der letzten Tage, wie etwa dem Taucher Herbert Nitsch, gab es keine Probleme. Chronisch Kranke sollen ausreichend Medikamente mitnehmen.“

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