Saddam-Urteil

Bush: Urteil ist Meilenstein der Demokratie

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Bush begrüßt Urteil gegen Saddam Hussein als Meilenstein. Ein Sprecher des Weißen Hauses weist den Vorwurf der absichtlichen Terminierung vor US-Kongresswahl zurück.

US-Präsident George W. Bush hat das Urteil gegen Saddam Hussein am Sonntag als bedeutende Errungenschaft für die Demokratie im Irak gewürdigt. Die Verurteilung sei "ein Meilenstein für das Bestreben des irakischen Volks, die Herrschaft eines Tyrannen durch die Herrschaft des Rechts zu ersetzen".

Leistung der jungen Demokratie des Irak
Das Urteil sei eine bedeutende Leistung für die junge Demokratie des Iraks und seine verfassungsmäßige Regierung, sagte Bush auf dem Flughafen von Waco in Texas, von wo aus er nach einem Wochenende auf seiner Ranch zu einer Wahlkampftour aufbrach.

Bei einem Wahlkampfauftritt im Staat Nebraska erklärte Bush: " Meine Entscheidung, Saddam Hussein zu entfernen, war richtig, denn die Welt ist deshalb in einem besseren Zustand", sagte er unter dem lauten Applaus seiner Anhänger.

Kein Zusammenhang mit US-Kongresswahl
Der Sprecher des Weißen Hauses, Tony Snow, wies unterdessen jegliche Spekulation als "absolut verrückt" zurück, dass die Urteilsverkündung absichtlich zwei Tage vor der US-Kongresswahl angesetzt worden sei, um Bush Republikanern einen Vorteil zu verschaffen.

Allerdings sollten sich die Wähler in den USA ermutigt von dem Urteil fühlen. Die USA haben stets bestritten, direkt an dem Prozess gegen Saddam Hussein beteiligt zu sein.

Australischer Premierminister begrüßt Verfahren
Der konservative Premierminister von Australien begrüßte das Strafverfahren gegen den früheren irakischen Machthaber Saddam Hussein, auch wenn er selbst im Allgemeinen gegen die Todesstrafe sei. "Der ganze Prozess ist ein Zeichen demokratischer Hoffnung, und so sollte die Welt dies auch betrachten" , sagte John Howard am Montag in Canberra. Australien steht seit Beginn der US-Invasion im Irak fest an der Seite Washingtons und hat 1300 Soldaten im Irak. Australien selbst hat die Todesstrafe abgeschafft.

"Es ist etwas Heldenhaftes, wenn eine Nation, die durch so viele Schmerzen und Schwierigkeiten gegangen ist, sich trotzdem anstrengt, diesem Monster einen fairen Prozess zu geben", sagte Howard. "Das zeichnet ein Land aus, dass verzweifelt die Demokratie will."

Zahlreiche Exil-Iraker feiern
Exil-Iraker in Australien gingen auf die Straße, um das Urteil zu feiern. "Ein großer Tag für das irakische Volk", sagte der Präsident des Rats irakischer Migranten, Kassim Abood im Rundfunk. "Endlich ist der Tag gekommen, an dem das irakische Volk der Welt sein Urteil über Saddam präsentiert."

Das US-Engagement im Irak, der bisher das Leben von mehr als 2.800 amerikanischen Soldaten gefordert hat, ist in den USA in den letzten Monaten immer unpopulärer geworden und wurde zu einem wesentlichen Thema im Wahlkampf.

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