US-Republikaner

Cain will nicht mehr US-Präsident werden

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Der umstrittene Herman Cain setzt seine Wahlwerbe-Kampagne aus.

Der US-Republikaner Herman Cain hat nach Vorwürfen sexueller Belästigung und einer angeblichen außerehelichen Affäre seine Bewerbung um die Präsidentschaftskandidatur seiner Partei auf Eis gelegt. "Ich setze meine Präsidentschaftskampagne wegen der fortgesetzten Ablenkung und der fortgesetzten Kränkung meiner Person und meiner Familie aus", sagte der 65-Jährige vor Anhängern in Atlanta im US-Staat Georgia am Samstag. In Umfragen hatte der frühere Chef einer Pizza-Kette im Oktober noch Spitzenwerte unter den republikanischen Bewerbern erzielt; infolge der Vorwürfe zu seinem Privatleben und einigen Patzern war seine Zustimmung aber deutlich gesunken.

Statt wie angestrebt im nächsten Jahr gegen Präsident Barack Obama anzutreten, wolle er jetzt zum "Plan B" greifen, sagte Cain. Er wolle Washington "von außen her verändern". Er werde in Kürze bekanntgeben, welchen Präsidentschaftsbewerber er unterstützen werde.

Cain ist der einzige Afroamerikaner im republikanischen Bewerberfeld für die Präsidentschaftskandidatur 2012. Die dramatische Ankündigung vom Samstag dürfte das Ende für seine Bewerbung sein. Die Vorwahlen der Republikaner beginnen bereits am 3. Jänner des kommenden Jahres.

Am Montag hatte eine Geschäftsfrau aus Atlanta erklärt, mit Cain eine 13 Jahre andauernde Affäre gehabt zu haben. Der Politiker räumte ein, die Frau zu kennen, bestritt aber eine sexuelle Beziehung mit ihr. Zuvor war Cain von vier Frauen der sexuellen Belästigung beschuldigt worden, auch diese Vorwürfe hatte er zurückgewiesen.

In Interviews hatte sich Cain in den vergangenen Wochen mehrere Patzer geleistet. Auf die Frage eines Reporters zu Libyen stammelte Cain offenbar ziemlich ahnungslos über den Konflikt herum und verortete später auch noch die afghanischen Taliban in den nordafrikanischen Land.

Jetzt gelten der ehemalige Präsident des Abgeordnetenhauses, Newt Gingrich, sowie Ex-Gouverneur Mitt Romney als Favoriten bei den Republikanern. Die Präsidentenwahlen finden am 6. November 2012 statt.

 

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