Nicht nur wegen Virus

Corona-Sonderweg: Darum rudert Schweden jetzt zurück

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Stockholm kündigt flächendeckende Corona-Tests an. Das steckt hinter der neuen Strategie.

Kaum ein Land musste für seine Corona-Strategie so viel Kritik einstecken wie Schweden. Anders als die meisten anderen EU-Staaten hat Schweden auf strikte Ausgangsbeschränkungen wegen der Pandemie verzichtet. Schulen für Kinder unter 16 Jahren blieben ebenso geöffnet wie Cafés, Bars, Restaurants und Geschäfte. Die Menschen waren lediglich aufgefordert, in Eigenverantwortung die Abstandsregelungen zu respektieren.
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Über 5.000 Tote

Der schwedische Sonderweg steht jedoch in der Kritik. Das nordeuropäische Land verzeichnet mittlerweile eine wesentlich höhere Sterberate als seine skandinavischen Nachbarländer. Insgesamt 5.100 Menschen sind bereits an Covid-19 gestorben. 
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Sorge um Image des Landes

Jetzt rudert die Regierung in Stockholm zurück und ändert die Strategie. In Schweden setzt man nun auf großflächige Tests, jeder Bürger kann sich kostenlos testen lassen. Der Grund für die Strategieänderung erstaunt jedoch. Außenministerin Ann Linde sprach im Interview mit der Zeitung „Dagens Nyheter“ ganz offen über die Beweggründe. „Wir stecken viel Zeit und Geld in das Image Schwedens.“ Der viel kritisierte Sonderweg könnte diese Arbeit nun ruinieren und das Image des Landes schaden. 
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