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Conte fordert stärkere Kontrollen

Coronavirus: Dritter Todesfall in Italien

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Premier Conte: ''Rigorose Kontrollen'' - Supermärkte in Mailand regelrecht gestürmt.

Rom. Das neuartige Coronavirus breitet sich weiter in Norditalien aus. In der lombardischen Stadt Crema ist das dritte Todesopfer Italiens gemeldet worden, das auf das Virus zurückzuführen ist. Dabei handelt es sich um eine krebskranke Patientin, berichtete Giulio Gallera, der Gesundheitsbeauftragte der norditalienischen Region Lombardei, bei einer Pressekonferenz am Sonntag.
 
Zuvor waren ein 78-jähriger Pensionist aus der Nähe von Padua und eine 75-Jährige aus der Provinz Lodi dem Virus erlegen. Gallera erklärte, dass die von der Lombardei ergriffenen Vorbeugungsmaßnahmen mit der Isolierung von rund einem Dutzend Gemeinden im Raum von Lodi vorerst sieben Tage in Kraft bleiben werden. In der am stärksten betroffenen italienischen Region Lombardei gibt es laut Gallera bisher 112 bestätigte Infektionsfälle.
 
Italiens Premier Giuseppe Conte versicherte am Sonntag, dass sein Land durchaus rigoros zur Eingrenzung der Coronavirus-Epidemie vorgehen werde. "Wir haben bereits 4.000 Kontrollen durchgeführt. Wir sind das erste Land in Europa, das strengere und gründlichere Kontrollen beschlossen hat. Von Anfang an haben wir uns für eine Linie strengster Vorbeugung entschlossen", so Conte in einem TV-Interview am Sonntag.
 
Aus Sorge vor Problemen mit den Lebensmittellieferungen wurden am Wochenende in Mailand Supermärkte von Kunden regelrecht gestürmt. Desinfizierende Produkte und Atemschutzmasken sind in ganz Norditalien nur mehr schwer zu finden. Auch die Notrufnummern, die zur Meldung von Infektionsfällen eingerichtet wurden, wurden von besorgten Bürgern ausgiebig genutzt.
 
Inzwischen erhöht sich die Zahl jener Regionen, die in der nächsten Woche Schulen und Universitäten schließen und sportliche und kulturelle Events absagen werden. Neben der Lombardei, Venetien und Piemont ergriff auch die Emilia Romagna ähnliche Maßnahmen.
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