Hillary Clinton gelang eine Traumrede, ihr Partei-Konvent wurde zum Riesenerfolg.
Herbert Bauernebel vom Parteitag
„Hillary! Hillary!“, skandieren sie. Die berstende Halle tobt. Vor der tosenden Menge steht Hillary Clinton (68). Es ist der größte Moment ihres Lebens. Als erste Frau der US-Geschichte nahm sie am Demokraten-Konvent in Philadelphia die Nominierung zur Präsidentschaftskandidatin an.
Image-Korrektur
Seit 25 Jahren kennt Amerika „Hillary“, als First Lady, als Senatorin und Außenministerin. Jetzt stellt sie sich für den größten Job nochmals vor: Hillary greift nach dem Weißen Haus. Doch eingraviert in die Psyche Amerikas erscheint ihr Image als kalt, kalkulierend und unehrlich. Dagegen redet sie jetzt in ihrer fulminanten Rede an: Sie präsentierte sich als Patriotin mit Leidenschaften, Empathie und Charakter.
Clinton legt ihre Vision eines starken Amerikas vor, das mutig und gemeinsam in die Zukunft blicken soll. „Auf diesen Moment haben Frauen lange gewartet“, klammert sich die Demokratin Mandy Norrell (43) an ihr „Hillary“-Schild, weint vor Rührung.
Attacke
Knallhart attackiert Clinton Rechts-Rivalen Donald Trump: Der säe Hass, Zwietracht und Angst, trete Amerikas Ideale mit den Füßen. Und jemand, den „ein Tweet aus der Ruhe bringen kann“, sollte den Finger nicht am Atomdrücker haben. Beim Ballonregen dann kollektives Aufatmen in ihren Reihen: Die Rede war ein Hit, der Konvent ein Triumph. Nur Gatte Bill Clinton schien überfordert: Er soll kurz eingenickt sein.