Vulkan

Der 1. Blick ins Herz der Aschekalypse

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Tim Thorer ist als einziger deutschsprachiger Journalist im Helikopter zum Vulkan geflogen.

Ich hatte Glück. Am Donnerstag erwischte ich einen der letzten Flieger nach Island. Ich flog von Frankfurt nach Reykjavik. Mein Ziel: Der Monster-Vulkan Eyjafjalla.

Doch in Island ist die Stimmung anders als erwartet. Die Isländer sind völlig entspannt, sie haben mit dem Vulkan leben gelernt. Wüsste man nicht, dass ganz Europa lahm gelegt ist, würde man es nicht merken.

Warte 48 Stunden auf Flug
Erst Freitagabend öffnet sich der Himmel. Erstmals sehe ich die Wucht des Vulkans und der Aschewolke. 48 Stunden lang muss ich auf den Helikopter-Flug warten. Zu gefährlich.

Am Samstag ist es aber so weit: Der erste Trip ist für den Polizeichef reserviert. Doch im zweiten Helikopter bin ich dabei – als erster Journalist fliege ich zum Vulkan und zur Aschewolke.

Zuerst Idylle, dann Krater. Beim Anflug sehe ich zunächst nur Idylle, weiße Gletscher in der Sonne. Doch je näher ich zum Vulkan komme, desto beeindruckender wird die Katastrophe. Die Vulkanwolke ist so groß, es ist unvorstellbar. Wir nähern uns dem Vulkan immer mehr. Aus 2.300 Metern schaue ich zum Vulkan. Ich blicke rechts hinunter und sehe diese massive Aschewolke. Es fühlt die sich so nah an, dass man hingreifen möchte.

Der Pilot sagt mir, dass wir vier Kilometer entfernt sind. Es ist eiskalt und riecht nach nichts.

Es ist wahnsinnig erschreckend, wie viel Rauch ausgestoßen wird aus dem Krater. In welchem Tempo, in welcher Kontinuität. Im Vulkan zucken Blitze und elektrische Ladungen in der Wolke. Sieht so die Hölle aus?

Man sieht nur noch diese unglaubliche Aschewolke nach oben zischen. Sie quillt nach oben, als wenn man einen Sack ausleert.

Kein Lava, nur Rauch
Es schießt unaufhörlich nach oben. In den Farben weiß, grau, schwarz, anthrazit. Man sieht kein Feuer, keine brennenden Teile, keine Lava. Es ist alles weißgrau. Es kommt hoch, dann schmilzt das Eis weg. Rund um den Vulkan ist der Schnee schwarz.

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