"Sie ist die Mutter der AfD und vieler Probleme im Land", so BSW-Chefin Sahra Wagenknecht über Ex-Bundeskanzlerin Merkel.
"Als ich aus dem Amt ging, lag die AfD bei etwa elf Prozent, dass sie heute bei 20 liegt, das ist jetzt echt nicht mehr meine Verantwortung", so rechtfertigte sich erst vor wenigen Stunden Ex-Bundeskanzlerin Angela Merkel. Sahra Wagenknecht, die Parteivorsitzende des BSW, will das so nicht stehen lassen und ersucht um mehr "Selbstreflexion": "Sie ist die Mutter der AfD und vieler Probleme im Land."
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Tatsächlich hat die Selbsteinschätzung von Angela Merkel (70) bundesweit für Überraschung gesorgt. Die langjährige CDU-Chefin sagte über ihre politische Performance bei einem Talk der Zeit: "Die AfD hat Auftrieb bekommen durch den Streit zwischen CDU und CSU. Wären wir in dem Glauben rangegangen, 'wir schaffen das', wäre es vielleicht anders gekommen. Ich kann das jetzt nicht beweisen, aber es war sicher nicht gut, dass wir so viel gestritten haben damals." Und: "Als ich aus dem Amt schied und wir auch noch Corona hatten, lag die AfD bei etwa elf Prozent. Dass sie heute bei 20 Prozent liegt, ist jetzt echt nicht mehr meine Verantwortung."
"Völligen Kontrollverlust bei der Migration"
Die Linkspolitikerin Sahra Wagenknecht (55, BSW) bringt dieses Statement von Angela Merkel etwas in Rage: "Ohne Merkels Flüchtlingspolitik wäre die AfD 2017 nicht in den Bundestag gekommen und es gäbe sie heute wahrscheinlich gar nicht mehr." Wagenknecht wirft der Ex-Kanzlerin "völligen Kontrollverlust bei der Migration".
Und die BSW-Vorsitzende sagt dann: "Sie ist die Mutter der AfD und vieler Probleme im Land. Ihr naives 'Wir schaffen das' ist an der Realität gescheitert."
Sahra Wagenknecht meinte im Gespräch mit der Zeit auch, dass die AfD schon im Jahr 2029 den Kanzler stellen könnte, wenn das Problem der irregulären Migration nicht in der nächsten Wahlperiode gelöst würde.