Von Mutter verstoßen

Deutscher Zoo tötet Schimpansen-Baby

Nach dem Wirbel um eine Pavian-Tötung in Nürnberg sorgt nun der Zoo Bremerhaven für Schlagzeilen. 

Im Zoo am Meer Bremerhaven ist ein neugeborenes Schimpansenmädchen kurz nach der Geburt eingeschläfert worden. Grund: Die Mutter verweigerte jede Fürsorge und stieß ihr Junges immer wieder ab.

Am Donnerstagnachmittag hatte Schimpansin Lizzy, die bereits Nachwuchs großgezogen hat, ein Mädchen zur Welt gebracht. Zunächst kümmerte sich Vater Dumas vorsichtig um das Baby. Doch schon bald zeigte sich, dass Lizzy das Jungtier nicht annahm. In der Nacht trennten Pfleger die Familie von der restlichen Gruppe, in der Hoffnung auf eine Bindung. Am Morgen war klar: Die Mutter ignorierte das Baby weiterhin.

Keine Alternative

Fachleute des Europäischen Erhaltungszuchtprogramms (EEP) wurden hinzugezogen. Eine Handaufzucht galt jedoch als keine Option, da das Jungtier ohne Integration in die Gruppe kaum artgerecht hätte leben können. Um weiteres Leid zu verhindern, entschieden die Verantwortlichen, das Tier einzuschläfern.

„Zum Zooalltag gehören leider nicht nur glückliche Geburten, sondern auch Verluste“, erklärte Zoo-Sprecherin Nicole Tönjes. Das tote Tier wird nun pathologisch untersucht.

Ob es künftig weiteren Schimpansen-Nachwuchs in Bremerhaven geben wird, bleibt offen

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