Die Techno-Parade „Rave The Planet“ hat am Samstag Tausende Feiernde, aber auch dramatische Szenen in den Berliner Tiergarten gebracht. Insgesamt mussten 89 Menschen medizinisch versorgt werden, 69 davon kamen ins Krankenhaus – mehrere schwebten zeitweise in Lebensgefahr.
Rund 200.000 Menschen hatten sich laut Veranstalter trotz Regenwetters zur Neuauflage der legendären Loveparade versammelt. Die Polizei sprach von über 100.000 Teilnehmern.
Die Schattenseite des „Regen-Raves“: Der Sanitätsdienst musste nach eigenen Angaben rund 400 Patientinnen und Patienten betreuen. Die meisten litten unter klassischen Festival-Symptomen wie Kreislaufproblemen, Alkohol- oder Drogenkonsum. Es kam auch zu mehreren Körperverletzungen, so ein Sprecher der Feuerwehr.
Schwerwiegende Notfälle
Doch es gab auch schwerwiegende medizinische Notfälle: In „mehreren Fällen“ habe Lebensgefahr bestanden, hieß es. Details zu den Ursachen oder Verletzungsarten lagen am Sonntagvormittag noch nicht vor.
Intern wurde deutlich: Die Berliner Notfallversorgung geriet an ihre Grenzen. „Der Rettungsdienst im Stadtgebiet wurde fast leer gezogen“, hieß es aus Feuerwehrkreisen. Besonders ab den Abendstunden habe die reguläre Besetzung nicht mehr ausgereicht – die Freiwillige Feuerwehr musste einspringen, um die Lage zu bewältigen.
Zum Zustand der Schwerverletzten sowie zur Einschätzung der Einsatzleitung äußerte sich der Veranstalter zunächst nicht. Eine Stellungnahme wurde für den Tagesverlauf angekündigt.
Bereits im vergangenen Jahr hatte es bei „Rave The Planet“ rund 600 Rettungseinsätze gegeben – damals waren laut Veranstalter 300.000 Menschen zur Parade gekommen.