Massive Kritik

Zoo schläfert Löwenbabys ein – Tierschützer sind entsetzt

Zwei neugeborene Löwenbabys mussten im Kölner Zoo sterben – obwohl sie mit der Flasche hätten aufgezogen werden können. 

 Der Zoo ließ die Tiere einschläfern, weil sich Mutterlöwin Gina nach Einschätzung der Pfleger nicht um den jüngsten Nachwuchs kümmern konnte. Eine Entscheidung, die nun massive Kritik von Tierschützern und in den sozialen Medien auslöst.

Wie der Zoo am Montag mitteilte, habe man die Einschläferung nach „sorgfältigen Abwägungen“ getroffen. Doch für viele ist das kein Trost. In Hunderten Kommentaren werfen Nutzer dem Zoo „Grausamkeit“ und „Versagen auf Kosten der Tiere“ vor.

Die Hintergründe: Löwin Gina hatte vergangene Woche ein männliches und ein weibliches Jungtier zur Welt gebracht – während sie noch drei ältere Nachkommen aufzog, die erst anderthalb Jahre alt sind. In der Natur würde sich eine Löwin in so einem Fall nur um die Jungen mit den besten Überlebenschancen kümmern.

Um genau das zu verhindern, isolierte der Zoo Gina von ihren älteren Jungtieren. Doch die Mutter habe immer wieder zu den Älteren gewollt. „Sie handelte absolut rational“, teilte der Zoo mit. Der jüngste Wurf hatte somit kaum Chancen – ohne Muttermilch und Pflege wurden die Babys zusehends schwächer. Nach einer Woche habe man sich daher zur Einschläferung entschlossen, „um ihnen unnötiges Leid zu ersparen“.

Keine Handaufzucht

Auf eine Handaufzucht wurde bewusst verzichtet – aus Angst vor Fehlprägung auf den Menschen, wie der Zoo betonte.

Für viele Tierfreunde ist das jedoch kein akzeptabler Grund. Auf Facebook schreiben User: „Wieso hat man sie überhaupt wieder trächtig werden lassen?“ oder „Das hätte man verhindern können.“ Andere loben zumindest die Offenheit des Zoos, den Fall publik gemacht zu haben.

Die Tierschutzorganisation PETA fordert nun ein Ende der Löwenhaltung. Biologin Dr. Yvonne Würz spricht von einem „grausamen Alltag hinter den Mauern von Zoos“ – und wirft diesen vor, gezielt auf süßen Nachwuchs für das Publikum zu setzen.

Trotz der heftigen Reaktionen hält der Zoo an seinen Plänen fest: Im Herbst sollen Ginas ältere Jungtiere an andere Zoos abgegeben werden. Danach soll die Löwin erneut Nachwuchs bekommen.

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