Nordkorea

Die bizarren Schulen des Kim Jong-Un

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Undercover-Journalistin hat den Lehrplan aus dem Land geschmuggelt.

Kaum ein Land ist so abgeschottet wie Nordkorea. Unter der Führung des Diktators Kim Jong-Un laufen die Uhren in dem nordkoreanischen Land anders als in der westlichen Welt. Das musste jetzt auch eine Undercover-Journalistin erfahren, die ein Jahr lang die Nachkommen der politischen Elite an einer Universität Englisch unterrichtete. Suki Kim hat ihre bizarren Erlebnisse in dem Buch "Without You, There Is No Us" veröffentlicht.

Ihre Studenten waren 19-20 jährige Männer, die Computerwissenschaft an der "Pyongyang University of Science and Technology" (PUST) studieren. Kurios: von IT-Legenden wie Steve Jobs oder Mark Zuckerberg haben die Studenten aber noch nie etwas gehört.

Besonders in Erinnerung blieben Suki Kim die Lügen, die ihr ihre Schüler aufgetischt haben.

  • Ein Student behauptete, in der 5. Klasse einen Hasen geklont zu haben.
  • Zudem wollen die Studenten gelernt haben, wie man die Blutgruppe von A auf B ändern kann.

Wie abgeschottet die Bewohner Nordkoreas sind, zeigt eine Frage eines Schülers. Er wollte wissen, ob es stimmt, dass die ganze Welt koreanisch spricht.

Die Studenten von Suki Kim gehörten alle zur Elite des Landes, aber selbst da gab es noch große Unterschiede. Nach den Ferien berichteten einige von Feiern und Partys, während andere deutlich abgemagert und braungebrannt zurückkamen. Sie erkllärten, dass sie in den Ferien täglich acht Stunden auf einer Baustelle arbeiten mussten.

Von Kim Jong-Un hält die Journalistin wenig überraschend nicht besonders viel: "Er ist nur eine Figur, die den Mythos des großen Führers aufrecht erhält. Ich denke, es ist eine Kombination aus diesem Mythos und dem brutalen Militärregime aus totaler, gegenseitiger Überwachung, Lügen und Angst vor Bestrafung, die dieses totalitäre System trotz Hungersnöten und Gulags aufrecht erhält."

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