Paris

Eine Stadt im Ausnahmezustand

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1.500 Polizisten verwandeln Hauptstadt in eine Festung

Auch drei Tage nach den Terror-Akten in Paris befindet sich die Stadt im Schockzustand.

Bibliotheken, Museen und Sporthallen: geschlossen. Touristenziele wie der Eiffelturm oder der Louvre: gesperrt. Auf den Straßen der Stadt: Tausende Soldaten im Einsatz. Nach dem brutalen Terrorangriff Freitagabend befindet sich die französische Hauptstadt in einem totalen Ausnahmezustand. Die Details:

Grenzkontrollen, Metro-­Linien weiterhin gesperrt
Noch in der Nacht auf Samstag verhängte Präsident François Hollande zum ersten Mal nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs den Ausnahmezustand über das gesamte Land. Seitdem wird verstärkt an Grenzen, Flughäfen, in Zügen und Häfen kontrolliert. Kurzzeitig waren sogar mehrere Metro-Linien der Stadt sowie Vorort-Züge gesperrt. Auch gestern war noch eine U-Bahn-Linie wegen Terror-Gefahr eingestellt.

Insgesamt 1.500 zusätzliche Soldaten patrouillieren derzeit schwer bewaffnet auf den Straßen von Paris. Noch einmal so viele sollen bis Dienstag folgen. Ganze Straßen­züge sind jetzt abgesperrt. „Konfrontiert mit Krieg muss die Nation angemessene Maßnahmen ergreifen“, erklärte Hollande die Maßnahmen.

Stillstand
Fast das gesamte öffentliche Leben kam am Wochenende zum Erliegen. Schulen wurden geschlossen, Schulausflüge abgesagt, Touristen-Hotspots gesperrt. Die Behörden wollten möglichen Nachahmern keine neue Angriffsfläche liefern.

Falsche Alarme lösen wiederholt Einsätze aus
Gleichzeitig versetzen seit Freitagabend immer wieder falsche Alarme die Bevölkerung in Angst und Schrecken. Böller einer Hochzeitsfeier lösten so Samstagnacht erneut einen Großalarm aus, ebenso ein geplatzter Lkw-Reifen nahe dem Flughafen Roissy.

Wie lange der Ausnahmezustand in der 2-Millionen-Einwohner-Stadt andauern wird – derzeit noch völlig ungewiss. D. Müllejans

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