Sohn 43 Tage in Bolivien vermisst - Interview mit Eltern des „Heimkehres“.
43 Tage war Elmar Stellnberger, IT- und Geologiestudent aus Villach, verschollen. Während halb Südamerika den Vermissten suchte und die Eltern nach Bolivien flogen – und dort höhenkrank wurden –, tauchte der 30-Jährige zu Allerheiligen bei seiner Tante in Kärnten auf, wohlauf. Bisher sickerte nur durch, dass der Gesuchte einen außertourlichen Abstecher in den Urwald unternommen hatte und sich nicht meldete, weil es dort keine Verbindung zur Außenwelt gab. Die Zeitung Pagina Siete in Bolivien, die auch das Interview rechts brachte, outet allerdings Elmar, der durch die Liebe zu einer Brasilianerin „sämtliches Zeit- und Ortsgefühl verloren hatte ...“
Frage: Was empfanden Sie, als Sie erfuhren, dass Ihr Sohn am Leben ist?
VATER NORMAN: Wir sind mehr als glücklich. Wir dachten, dass er tot ist. Wir hatten die Hoffnung verloren. Als wir diese Schluchten von El Paz sahen, ging die Fantasie mit uns durch.
Frage: Wie begann Ihre Suche nach dem Sohn?
MUTTER RENATE: Als er nicht wie vereinbart am Bahnhof in Villach auftauchte, dachten wir, es muss etwas passiert sein.
VATER NORMAN: Wir machten uns aber Sorgen, weil der letzte E-Mail-Kontakt mit Elmar vom 19. September datierte, gleichzeitig mit einer Barbehebung am Bankomaten.
FRAGE: Wussten Sie, dass er vielleicht eine Freundin in Brasilien hat?
VATER NORMAN: Vor zwei Jahren hatte er eine brasilianische Freundin. Es war eine unglückliche Liebe. Möglicherweise haben sie sich getroffen.
MUTTER RENATE: Das sind jetzt aber Spekulationen. Vielleicht hat er ein neues Mädchen kennengelernt. Oder er hatte wirklich keinen Empfang im Urwald.
FRAGE: Sind Sie nicht über Ihren Sohn verärgert? Sie sitzen hier voller Sorge in La Paz und er in der gemütlichen Heimat.
VATER NORMAN: Ich nicht. Ich möchte seine Geschichte von ihm selbst hören. Wenn ein Mensch wie Elmar sich nicht meldet, ist das, weil etwas nicht in Ordnung ist. Er ist sonst eine zuverlässige, ordentliche, gesunde Person.
