UNHCR

Engagement der EU für Flüchtlinge in Libyen gefordert

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Verbesserung der Lage für die Menschen in den Lagern solle erreicht werden.

Die europäischen Staaten sollten nach Vorstellung des UNO-Flüchtlingshochkommissariats (UNHCR) ihr Engagement für Flüchtlinge in Libyen deutlich verstärken. "Wir fordern die europäischen Regierungen auf, all ihre politischen Beziehungen zur libyschen Regierung zu nutzen, um eine deutliche Verbesserung der Lage für die Menschen in den Lagern zu erreichen", sagte der UNHCR-Repräsentant in Deutschland,

Dominik Bartsch, der Zeitung "Die Welt" (Dienstag). Ziel müsse die Freilassung aller Menschen aus den Lagern sein, so Bartsch. Als "lebensrettende Notlösung" sollten die Menschen außer Landes gebracht werden.

Das UNHCR begrüße in diesem Zusammenhang einen entsprechenden Vorstoß des deutschen Entwicklungsminister Gerd Müller, Flüchtlinge direkt aus Libyen zu retten. Libyen ist eines der wichtigsten Transitländer für Geflüchtete aus Afrika auf dem Weg nach Europa. Laut UNHCR werden dort Tausende Menschen in Internierungslagern festgehalten, Tausende weitere leben teils versteckt im Land.

In die Lager kommen alle, die ohne gültige Aufenthaltspapiere aufgegriffen werden. Dazu gehören auch diejenigen, die die libysche Küstenwache auf Druck der EU bei dem Versuch abfängt, per Boot nach Europa zu gelangen. Hilfsorganisationen kritisieren die Zustände in den Internierungslagern seit Jahren als "unmenschlich", Menschen sollen dort willkürlicher Gewalt und sogar Sklaverei ausgesetzt sein.

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