Bei öffentlicher Veranstaltung

Erdogan zeigt unzensiertes Anschlags-Video auf Moscheen

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Erdogan nutzte den Angriff auf zwei Moschen in Neuseeland mit 50 Toten für seine Propaganda.

Türkei. "Unfassbar! #Erdogan lässt bei Wahlkampf-Auftritt in Tekirdag das #Christchurch-Massaker auf Großleinwand laufen, stachelt seine Wähler weiter gegen den Westen auf", schreibt "Bild"-Journalist Metin Gülmen entsetzt auf Twitter. Der Grund: Erdogan spielte bei seiner Rede vor Tausenden Menschen am Samstag in der Hafenstadt Tekirdag das Massaker-Video von den Anschlägen eines rechtsextremen Terroristen in Christchurch, Neuseeland mit 50 Toten, darunter auch Kinder.  

Medien weltweit spielten die Szenen des blutigen Anschlages bewusst nur bis zu dem Punkt, bevor der Attentäter Brenton Tarrant die Moscheen mit der Waffe in der Hand betritt. Nicht so Erdogan. Der AKP-nahe öffentlich-rechtlichen Radio- und Fernsehanstalt der Türkei, TRT spielte die ganze 17-minütige Szene des Blutbades. Und der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan zeigte die Aufnahmen tausenden Anhängern unzensiert bei einer Polit-Veranstaltung. 

Viele Experten sind entsetzt, dass Erdogan so seine Anhänger aufstachelt und gegen den "Westen" Stimmung macht. 

 

Erdogan: Wachsende Islamfeindlichkeit

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat den Anschlag auf zwei Moscheen in Neuseeland scharf verurteilt und dem Westen vorgeworfen, nichts gegen wachsende Islamfeindlichkeit zu unternehmen: "Mit diesem Anschlag hat die Islamfeindlichkeit, die die Welt untätig zugelassen und gar gefördert hat, die Grenzen der individuellen Schikane überschritten, um die Ebene des Massenmords zu erreichen."
 
Die Weltsicht des Mörders breite sich im Westen "wie ein Krebsgeschwür" aus, kritisierte der türkische Präsident am Freitag bei einer Trauerfeier für eine frühere Ministerin. Wenn der Westen nicht rasch Maßnahmen ergreife, würden "weitere Katastrophen" folgen, warnte er. Er hatte zuvor auf Twitter geschrieben, der Anschlag auf zwei Moscheen im neuseeländischen Christchurch sei "ein neues Beispiel für die Zunahme des Rassismus und der Islamfeindlichkeit".
 
Bei den Anschlägen während des Freitagsgebets waren mindestens 49 Menschen getötet worden. Bei einem der Attentäter handelt es sich nach ersten Ermittlungen um einen rechtsextremen Australier.
 
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