Irland

Erste Homo-Ehe wurde geschlossen

Teilen

Barry Dignam und Hugh Walsh gaben sich das "Ja-Wort".

In Irland haben erstmals zwei Homosexuelle in einer offiziellen Zeremonie die seit Jahresbeginn zugelassene zivilrechtliche Partnerschaft geschlossen. Das aus Dublin stammende Paar Barry Dignam und Hugh Walsh, das sich seit 20 Jahren kennt, besiegelte am Dienstag den Ehe-ähnlichen Bund. Die im Jänner vom Parlament verabschiedete zivile Partnerschaft sei "ein ziemlich bedeutender Wandel", sagte Dignam der "Irish Times". "Aber leider ist sie keine richtige Ehe."

"Meilenstein für Lesben und Schwule"
Der Leiter der Homosexuellengruppe Glen, Kieran Rose, bezeichnete die Zeremonie als "Meilenstein für Irland und für Lesben und Schwule". Homosexuelle Paare hätten jahrelang darauf gewartet, dass ihre Beziehungen vom Staat anerkannt und geschützt würden. Die Partnerschaft räumt den Partnern zahlreiche Rechte wie bei einer Ehe ein, etwa beim gemeinsamen Wohnen oder in Fragen von Pensionsansprüchen. Steuerrechtliche Aspekte müssen dagegen noch vom Parlament verabschiedet werden. Die Regelung war im Jänner in Kraft getreten, Paare mussten sich für die Zeremonie aber drei Monate im Voraus anmelden.

Homosexualität war lange Straftatbestand
In dem stark katholisch geprägten Irland wurde Homosexualität erst vor 18 Jahren als Straftatbestand aus den Gesetzbüchern gestrichen. Anlass war ein Urteil des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte in Straßburg, demzufolge die Gesetzeslage in Irland ein Verstoß gegen die Europäische Menschenrechtskonvention darstellte. In Großbritannien - und damit auch in Nordirland - wurde die zivilrechtliche Partnerschaft im Dezember 2005 eingeführt.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.