Kairo

Erster Abbas-Besuch seit Mubarak-Sturz

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Der Palästinenser-Präsident will weiterhin in Gaza mit der Hamas verhandeln.

Palästinenserpräsident Mahmoud Abbas hat erstmals seit dem Sturz des ägyptischen Präsidenten Hosni Mubarak am 11. Februar Kairo besucht.

Gespräche über Nahost-Frieden
Er traf am Donnerstag mit dem Chef des regierenden Militärrates, Feldmarschall Mohammed Hussein Tantawi, und Außenminister Nabil al-Arabi, zusammen. Im Vordergrund standen der Nahost-Friedensprozess und die Aussöhnung zwischen den verfeindeten Palästinenserfraktionen. Das verlautete aus offiziellen Kreisen in Kairo.

Bei einem Treffen mit Amr Moussa, dem Generalsekretär der Arabischen Liga, hatte Abbas am Vorabend seine Absicht bekräftigt, in den von der islamischen Hamas kontrollierten Gazastreifen zu reisen, um der Versöhnung voranzuhelfen. Die von Abbas geführte Organisation Al-Fatah steht mit der Hamas seit etlichen Jahren auf Kriegsfuß. 2007 hatten die Islamisten die Fatah praktisch völlig aus Gaza vertrieben.

Kurs der neuen Regierung noch unklar
Unter Mubarak hatte Ägypten einen Kurs der Loyalität zu Israel verfolgt und Abbas im Konflikt mit der Hamas klar unterstützt. Die neue Führung unter dem Militärrat hatte sich zwar zur Einhaltung des Friedensvertrags mit Israel aus dem Jahr 1979 verpflichtet. Zugleich ließ sie auch Akzentverschiebungen in ihrer künftigen Nahost-Politik durchblicken.

Dies schließt ein gewisses Abrücken von Israel ebenso ein wie eine betontere Neutralität im Fatah-Hamas-Konflikt. Der führende Außenpolitiker der Hamas, Mahmoud al-Sahar, hatte nach seinen Gesprächen in der vergangenen Woche in Kairo von einem "neuen positiven Geist" in der ägyptischen Nahost-Politik nach Mubarak gesprochen.

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