Zaun aufgestellt

Eskalation an Luxus-Küste: Millionäre sperren Strandzugang

In Großbritannien sorgen Millionäre für einen richtigen Skandal. Sie sperrten einen Strandabschnitt. Nun wehren sich die Anwohner dagegen.

Auf der reichen Halbinsel Sandbanks im südenglischen Dorset eskaliert ein Streit um den Zugang zu einem bisher öffentlichen Strand. Die Millionäre haben einen 40-Fuß-Zaun (fast 13 Meter) errichten, Überwachungskameras installieren und "Privatstrand"-Schilder aufstellen lassen. Damit blockieren sie einen jahrzehntelang genutzten öffentlichen Strandzugang.

Bisher konnten Spaziergänger, Hundebesitzer und Schwimmer den Sandstrand der exklusiven Halbinsel im Poole Harbour frei nutzen. Doch nun sperrt ein Holzzaun den Zugang,  so die "bournemouthecho.co.uk".

Streit eskaliert

Eine 75-jährige Bewohnerin der Sandbanks erklärt gegenüber der Zeitung: "Ich besitze seit den 1980er Jahren eine Immobilie hier und man konnte schon immer den ganzen Strand entlang gehen. Es gab nie ein Problem mit den Hausbesitzern zuvor. Jetzt sind es mehr Leute mit Geld, die denken, sie können machen, was sie wollen".

In der WhatsApp-Gruppe der Gemeinde beschwerten sich die Menschen und fordern die Entfernung des Zaunes. Die Bewohnerin betont: "Sie sagen, es ist ein Privatstrand. Das ist er nicht. Das war er nie. Sie wollen, dass er privat ist, und deshalb sind dieser Zaun und diese Schilder aufgestellt worden".

Rechtliche Schritte eingeleitet

Die Sandbanks Community Group (SCG) vertritt die Anwohner und hat schon rechtliche Schritte eingeleitet. Zur "BBC" sagt der Vorsitzende Norman Allenby-Smith, dass er "buchstäblich hunderte von Nachrichten täglich" von Mitgliedern der Vereinigung erhalte. Sie fordern: "Das muss gelöst werden".

Laut den Anwohnern gilt das "prescriptive right". Das ist historisch gewachsenes Nutzungsrecht und durch den jahrzehntelangen öffentlichen Zugang entstanden sei.

Land "in Besitz"  

Aktuell hält sich die zuständige Verwaltung von Bournemouth, Christchurch und Poole (BCP Council) zurück. Aber sie bestätigten, dass das Land "in Besitz" sei und somit keine Baugenehmigung für den Zaun nötig war. Laut der "BBC" erklärte ein Sprecher des Rates, der Strand sei privat und es gebe "nichts Weiteres, was darauf hindeutet, dass öffentlicher Zugang möglich ist".

Die Sandbanks ist das teuerste Küstenviertel Großbritanniens. Im Schnitt werden Immobilien dort für 1,58 Millionen Pfund (fast 1,8 Millionen Euro) verkauft. Einige Villen werden für über 8,5 Millionen Pfund (rund 9,6 Millionen Euro) angeboten.

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