Paukenschlag

EU-Botschafter für Türkei tritt zurück

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Wegen eines Zerwürfnisses mit der türkischen Regierung, legt Hansjörg Haber sein Amt nieder.

Inmitten der Spannungen zwischen der Europäischen Union und der türkischen Regierung nimmt der EU-Botschafter in der Türkei seinen Hut. Der aus Deutschland stammende Diplomat Hansjörg Haber sei zurückgetreten, teilte sein Büro am Dienstag in Ankara mit. Die türkische Führung hatte zuvor Äußerungen Habers über den Flüchtlingspakt zwischen der EU und der Türkei scharf kritisiert.

Zu den Gründen den Rücktritt wollte sein Büro zunächst nichts sagen. Vom Auswärtigen Dienst der EU-Kommission war zunächst niemand für eine Stellungnahme zu Habers Rücktritt erreichbar.

Haber war Mitte Mai wegen einer Äußerung über das Flüchtlingsabkommen zwischen der EU und der Türkei von der türkischen Regierung einbestellt worden. Türkischen Medienberichten zufolge hat Haber gegenüber Journalisten mit Blick auf die Vereinbarungen gesagt: "Wir haben ein Sprichwort: Beginnen wie ein Türke und beenden wie ein Deutscher. Hier ist es umgekehrt."

Abkommen

Die EU und die Türkei hatten im März ein Abkommen zur Bekämpfung der Flüchtlingskrise vereinbart. Seitdem ist der Flüchtlingsstrom über die Ägäis Richtung Europa zwar weitgehend gestoppt, es kommt aber immer wieder zu diplomatischen Spannungen zwischen den Regierungen der EU und der Türkei. Umstritten ist vor allem die geplante Visa-Befreiung für türkische Bürger in der EU. Zuletzt hatte die Armenien-Resolution im Deutschen Bundestag auch den Ton zwischen Berlin und Ankara weiter verschärft.
 

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