Liberia

Ex-Diktator Taylor zu 50 Jahren verurteilt

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Der 65-Jährige wurde in Den Haag wegen Kriegsverbrechen verurteilt.

Der frühere liberianische Machthaber Charles Taylor ist zu 50 Jahren Haft verurteilt worden. Das entschied das UNO-Sondertribunal für Sierra Leone in Den Haag am Donnerstag im Berufungsprozess gegen den 65-Jährigen. Taylor ist damit mitverantwortlich für die Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit im Bürgerkrieg in Sierra Leone. Das Sondertribunal zu Sierra Leone bestätigte am Donnerstag in Leidschendam bei Den Haag damit das Urteil der ersten Instanz von 2012.

Im Mai 2012 war der frühere Warlord in erster Instanz zu 50 Jahren Haft verurteilt worden. Die Richter sahen es damals als erwiesen an, dass Taylor die Rebellen in Sierra Leone bewaffnet hat und seine Truppen an deren Seite kämpfen ließ. Dafür wurde er demnach mit sogenannten Blutdiamanten bezahlt, die unter unmenschlichsten Bedingungen geschürft wurden.

Während des Bürgerkriegs in Sierra Leone starben rund 120.000 Menschen. Gegen das Urteil hatten sowohl Verteidigung als auch Anklage im Jahr 2012 Berufung eingelegt. Die Anklage hatte 80 Jahre Haft gefordert.

UN-Chef Ban begrüßte Verurteilung von Charles Taylor
UN-Generalsekretär Ban Ki-moon hat die Verurteilung des ehemaligen Präsidenten von Liberia, Charles Taylor, zu 50 Jahren Gefängnis im "Blutdiamanten-Prozess" ausdrücklich begrüßt. "Das ist ein historischer und bedeutsamer Tag für die Menschen in Sierra Leone und in der Region", sagte Ban am Rande der UNO-Vollversammlung am Donnerstag in New York. "Das Urteil ist ein wichtiger Meilenstein für die internationale Kriminaljustiz, weil es die Schuld eines früheren Staatschefs an der Hilfe, Beihilfe und Planung von Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit bestätigt."

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