Osttimor

Ex-Guerillaführer wird neuer Präsident

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Taur Matan Ruak erreicht bei Stichwahl mehr als 61 Prozent der Stimmen.

Aus der Stichwahl um das Präsidentenamt in Osttimor ist der frühere Armeechef Taur Matan Ruak als Sieger hervorgegangen. Laut dem am Dienstag offiziell verkündeten vorläufigen Endergebnis erhielt er bei der Wahl am Vortag 61,23 Prozent der Stimmen. Sein linksgerichteter Herausforderer Francisco Guterres kam demnach auf 38,77 Prozent. Die Wahlbeteiligung lag den Angaben zufolge bei rund 73 Prozent. Nach der Prüfung möglicher Einsprüche gegen die Wahl dürfte das endgültige Ergebnis Ende der Woche feststehen.

Ruak hatte sich bereits bei der Stimmabgabe positiv gegeben. Er werde alles tun, "um der Bevölkerung zu helfen, aus Osttimor ein starkes, friedliches und reiches Land zu machen", sagte er. Der bisherige Präsident des südostasiatischen Landes, Friedensnobelpreisträger Jose Ramos-Horta, hatte es nicht in die entscheidende Wahlrunde geschafft.

Osttimor war bis 1975 rund 400 Jahre lang portugiesisch. Nach dem Rückzug der Kolonialmacht rief die Befreiungsbewegung Fretilin die Unabhängigkeit aus, woraufhin Indonesien das Land besetzte und annektierte. Nach einem blutigem Befreiungskampf mit rund 200.000 Toten wurde Osttimor schließlich 2002 endgültig unabhängig. Zum Jahresende sollen die seit dem Jahr 1999 in dem ölreichen Inselstaat stationierten UNO-Soldaten abziehen, die nach der Unabhängigkeit die Stabilität sichern sollten.

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