400 Festnahmen, 133 Verletzte, ein Toter: Dramatische Bilanz der Demos in Frankreich.
Paris. Erst seit 18 Monaten ist Emmanuel Macron im Amt. Er galt als Polit-Star. Jetzt herrscht Chaos in Frankreich: Das Pracht-Zentrum von Paris brannte Samstagnacht: Autos abgefackelt, Steine flogen, Geschäfte geplündert. Tausende gewaltbereite „Gelbwesten“, die seit drei Wochen landesweit gegen Macrons Sozialreformen protestieren, lieferten sich eine Schlacht mit der Polizei: mehr als 400 Festnahmen, 133 Verletzte, ein Toter: In der südfranzösischen Stadt Arles war ein Autofahrer in einen Stau gekracht, der durch Straßenblockaden von „Gelbwesten“ verursacht worden ist.
Schock. Präsident Macron besuchte Sonntag das Epizentrum der Verwüstungen in Paris: verwüstete Champs-Élysées, beschmierter Triumphbogen, beschädigtes Grab des Unbekannten Soldaten. Macron forderte volle Härte gegen die Chaoten: „Wir werden sie identifizieren und vor Gericht stellen“, so er. Sein Premier Philippe brachte die Ausrufung des Ausnahmezustands ins Spiel. Die „Gelbwesten“ kündigten aber an: Proteste gehen weiter.
Österreicher waren betroffen
Gerald Grahofer, Fitness-Trainer, wollte vier Tage mit seiner Freundin in Paris verbringen: „Die Gelbwesten demonstrierten zuerst friedlich, es hat ruhig begonnen. Nur einige Buslinien fuhren nicht mehr, vor dem Weg zu den Champs-Élysées wurden wir aber gewarnt. Ich verstehe die Sorgen der Demonstranten.“
Aber: Dann schlug die Stimmung um: „Gewalt, Verwüstungen, wir hatten sogar Probleme, unser Gepäck aus dem Hotel zu holen.