Schwache Krankl-Elf

Sturm fegte LASK mit 2:0 vom Spielfeld

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Schlusslicht Altach triumphierte über Kärnten mit 3:0, Mattersburg besiegte Kapfenberg 3:1.

Sturm Graz bleibt im Rennen um Platz drei in der Fußball-Bundesliga. Am Samstag feierten die Steirer in der 31. Runde vor eigenem Publikum einen nie gefährdeten 2:0-(2:0)-Erfolg gegen einen schwachen LASK und übernahmen zumindest bis zum Wiener Derby am Sonntag den dritten Rang. Die Steirer, die dank Treffern von Jantscher (27.) und Hölzl (33.) siegten, blieben bereits zum fünften Mal en suite ohne Gegentor und sind sechs Spiele in Folge ungeschlagen.

LASK ohne Vastic
Der LASK kam der Foda-Elf bei bestem Fußballwetter freilich entgegen. Die Linzer, bei denen der gesperrte Kapitän Vastic fehlte, erinnerten vor allem in den ersten 45 Minuten an einen Absteiger ohne Abstiegsangst. Sturm diktierte das Spiel fast nach Belieben, die Linzer kamen offensiv kaum zur Geltung und offenbarten in der Defensive große Schwächen. Graz hingegen fand mehrere guten Chancen vor und ging verdient mit 2:0 in die Pause.

Tore von Jantscher und Hölzl
In der 27. Minute reichte Jantscher am rechten Sechzehner-Eck ein beschwingter Wackler gegen Wisio, dann war die Bahn frei für einen schönen Bananenschuss, den Zaglmair passieren lassen musste (27.). Wenig später riss Jantscher nach harmonischem Zusammenspiel zwischen Hassler und Haas der Ball zwar ab, Hölzl nützte den Abpraller von der Strafraumgrenze aber zu einem wuchtigen Schuss zum 2:0 (33.).

Wallner zeigte Stinkefinger
Bezeichnend, dass sich die "beste" Linzer Szene in der Halbzeit zutrug. Der glücklose Roman Wallner, vom Publikum während der ersten Hälfte mehrmals geschmäht, revanchierte sich beim Abgang in die Kabine mit dem "Stinkefinger" in Richtung Tribüne und wurde von Schiedsrichter Hofmann gestellt. Der Dialog: Hofmann: "Lassen Sie das!" Wallner: "Dafür willst Du mir Gelb-Rot geben?" Die Antwort folgte prompt, der bereits Gelb verwarnte "Athletiker" sah die Ampelkarte.

An der Dominanz der Steirer änderte sich nach dem Seitenwechsel wenig, auch wenn der dezimierte LASK das flüssige Kombinationsspiel der Hausherren etwas besser unterband. Harmlosigkeit und Planlosigkeit im Spielaufbau prägte den Auftritt der Linzer, die keinen einzigen Eckball treten durften, freilich weiterhin, ganz allgemein verlor das Duell an Fahrt. Sturm beschränkte sich mit Ausnahme der ersten zehn Minuten auf das Verwalten des Vorsprungs und durfte dabei sogar noch Kräfte schonen.

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Kärnten verliert gegen Altach 0:3
Bundesliga-Schlusslicht SCR Altach hat am Samstag nach sieben Runden wieder einen vollen Erfolg eingefahren. Das Team aus dem Ländle feierte vor 6.120 Zuschauern in der Hypo Group Arena in Klagenfurt dank Treffern der im Winter geholten Tschechen Petr Vorisek (15.) und Tomas Jun (42., 69.) einen verdienten 3:0-(2:0)-Sieg über den SK Austria Kärnten, der sich damit den Vorarlbergern nach drei Siegen erstmals in dieser Saison geschlagen geben musste.

Trotzdem Rote Laterne
Trotz des ersten Auswärtssieges seit mehr als einem halben Jahr blieb Altach aber auch nach der 31. Runde Tabellenletzter, da auch die weiterhin punktegleichen Mattersburger im Heimspiel gegen Kapfenberg einen 3:1-(1:0)-Erfolg schafften. Den weiter sechstplatzierten Kärntnern fehlen jetzt fünf Runden vor Schluss bereits sieben Punkte auf Platz fünf, den die SV Ried innehat.

Die Gäste aus Vorarlberg begannen überaus engagiert und hatten bereits in Minute zwölf eine Riesenchance, doch Kärnten-Schlussmann Schranz entschärfte den Schuss von Schoppitsch aus kurzer Distanz (12.). Wenig später nutzte Altach aber die eklatanten Abwehrschwächen der Hausherren gnadenlos aus: Vorisek, der sich nach Doppelpass mit Jun gegen Bubenik durchsetzte, besorgte mit seinem vierten Saisontor die hochverdiente Führung für die Zellhofer-Elf (15.).

"Arbeitsverweigerung"
Für Kärnten war dieser Gegentreffer aber keineswegs ein Weckruf. Auch in der Folge grenzte die Leistung der Schinkels-Elf in Hälfte eins an Arbeitsverweigerung, vor allem die Szene, die zum 0:2 führte, war bezeichnend: Manuel Weber spielte mit einem verunglückten, weil viel zu kurzen Rückpass im Mittelkreis dem lauernden Jun genau in den Lauf, eine Chance, die sich der Tscheche nicht entgehen ließ und vom Elfer trocken verwertete (42.).

Tore der Tschechen
Nach der Pause entschied Jun mit seinem fünften Saisontor die Partie endgültig: Nach einem Freistoß von Vorisek aus knapp 20 Metern fälschte der 26-Jährige den Ball mit seiner Kehrseite unhaltbar für Schranz ins lange Eck ab (69.). Zuvor hatte sich Altach-Tormann Schicklgruber ausgezeichnet und zwei Chancen der Kärntner auf den Anschlusstreffer zunichtegemacht (46., 63.).

Unterm Strich ging das Ergebnis aber trotzdem auch in dieser Höhe in Ordnung. Es war nicht nur der erste Sieg für Altach seit dem 2:1 am 27. Februar im Heimspiel gegen Austria Wien, sondern auch der erst zweite in den jüngsten 24 Auswärtspartien. In dieser Saison hatten die Vorarlberger bisher nur am 5. Oktober gegen LASK Linz (3:1) in der Fremde gewonnen.

Kärntens Negativserie wurde dagegen prolongiert, seit fünf Runden (1 Remis/4 Niederlagen) warten die Klagenfurter nun schon auf einen Sieg. Nur in den beiden Nachtrags-Heimspielen gegen Salzburg (4. März/2:0) sowie gegen Sturm (18. März/4:2) hat der Mittelständler bisher im Frühjahr voll gepunktet.

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Mattersburg besiegt Kapfenberg 3:1
Mattersburg hat Kapfenberg in der 31. Runde der österreichischen Fußball-Bundesliga am Samstagabend 3:1 (1:0) besiegt und wieder mitten in den Abstiegskampf gerissen. Da die Altacher in Kärnten ebenfalls siegreich waren (3:0), rückte das Tabellenende nach den Samstagsspielen enger zusammen. Der Kapfenberger SV - seit mittlerweile fünf Partien sieglos - hat nur noch sechs Punkte Vorsprung auf die punktgleichen Mattersburger und Altacher.

Mattersburg hatte mehr Spielanteile, war jedoch über weite Strecken des Spiels ungefährlich. In der Anfangsphase vergaben Ostoja Stjepanovic (8.) und Cem Atan (16.) gute Möglichkeiten. Erst ein schwerer Fehler von Kapfenberg-Goalie Martin Eisl bescherte den Burgenländern den Führungstreffer. Eisl ließ in der 24. Minute eine Flanke von Alexander Pöllhuber fallen, Ilco Naumoski reagierte am schnellsten und vollierte den Ball in die Maschen.

Die Kapfenberger agierten völlig harmlos und kamen nur durch ein Geschenk zurück ins Spiel. Ersatzmann Roland Gerdenitsch, der in der Pause für den am linken Ellbogen verletzten Mattersburg-Tormann Stefan Bliem eingewechselt worden war, verpatzte gleich seine erste Aktion. Er ließ eine harmlose Schellander-Freistoßflanke fallen und riss im Nachfassen den Kapfenberger David Sencar mit zu Boden. Den fälligen Strafstoß verwertete Patrik Siegl (51.) gleich zweimal, da Schiedsrichter Fritz Stuchlik den Elfmeter wiederholen ließ.

Danach wurde es hektisch. Nach einem Gerangel im Kapfenberg-Strafraum sah Robert Schellander Gelb-Rot, insgesamt verteilte Stuchlik elf gelbe Karten und schloss einen Spieler mit Gelb-Rot aus. Mattersburg, das den Sieg im Abstiegskampf dringend benötigte, machte weiterhin mehr fürs Spiel, jedoch war das Bemühen lange brotlos. In der 74. Minute versuchte es Cem Atan mit einem wuchtigen Schuss, Eisl klärte jedoch zum Corner.

Als das Spiel schon in einem Haufen Gehässigkeiten und Fouls versandet war, sorgte Carsten Jancker doch noch für den Mattersburger Sieg. Der eingewechselte Stürmer köpfelte in der 88. Minute eine weite Freistoßflanke von Manuel Seidl ins Tor. Stuchlik ließ ganze neun Minuten nachspielen, in der 99. Minute sorgte Thomas Wagner aus einem Konter für das 3:1.

Tabelle nach den Samstagspielen der 31. Runde:
1. Red Bull Salzburg 31 21 5 5 75:39 68
2. Rapid Wien 30 17 7 6 74:33 58
3. Sturm Graz 31 16 6 9 58:36 54
4. FK Austria Wien 30 15 9 6 47:35 54
5. SV Josko Ried 31 13 9 9 45:33 48
6. SK Austria Kärnten 31 11 8 12 43:40 41
7. LASK Linz 31 9 4 18 27:60 31
8. Kapfenberger SV Superfund 31 8 5 18 40:68 29
9. SV Mattersburg 31 5 8 18 33:62 23
10. SCR Altach 31 6 5 20 45:81 23

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